Abgeschickt von Gotthilf am 05 Januar, 2005 um 12:32:16: Antwort auf: Reinkarnation und Kontaktversuch von Gotthilf am 04 Januar, 2005 um 16:24:22: Hallo! Weitere Argumente habe ich noch nicht bei jesus.ch genannt gekommen. Allerdings wurde mein erstes Posting wegen Formfehlern wieder gelöscht. Ed hat aus Heb 9,27 zitiert um zu belegen, daß es keine Reinkarnation gibt. Mir scheint jedoch, daß diese Stelle sagen möchte, daß nach Jesu Opfertod keine regelmäßigen Schlachtopfer mehr notwendig sind: "26 - sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an -; jetzt aber ist er einmal zur Vollendung der Äonen offenbar geworden, um durch sein Schlachtopfer die Sünde aufzuheben. 27 Und wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male ohne Beziehung zur Sünde denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten." Es geht in dieser Stelle nicht haupütsächlich um die Frage ob ein Mensch nur einmal auf der Erde lebt oder möglicherweise auch mehrfach. Laut Lorber ist das in Ausnahmefällen möglich. In Lorbers Schriften wird aber nicht Reinkarnation wie im Hinduismus gelehrt. Da gibt es große Unterschiede. Regelfall ist nach Lorber, daß ein Mensch einmal lebt und dann so liegt, wie er gefallen ist. "[GEJ.09_178,02] Würdest du dir aller der Vorzustände bis zu deinem gegenwärtigen Zustande ganz klar bewußt werden, die du der Seele nach in sehr geteilter Weise auf dieser Erde schon durchgemacht hast, so würdest du dadurch in deinem Denken, Urteilen und Wollen derart zerteilt und zerrissen werden, daß es dir unmöglich wäre, jene sittliche Einheit, Kraft und Stärke aus dem Geiste der Liebe Gottes, die nun dein inneres und allein wahres Leben ist und bedingt, in deiner Seele derart aufzunehmen, daß sie eins würde in ihm und durch ihn." Solche Texte von Lorber können sicher den flüchtig Blätternden irritieren. Die hier genannten Vorzustände sind jedoch allesamt keine als gottgleicher Mensch. Nach Lorber entwickelt sich der Mensch, der beim Ursündenfall ein in die Materie gefallener Engel ist, aus der Verbannung in der Materie durch die Existenzen als Mineral, Pflanzen oder Tiere zur Menschenseele. Hier ist also nicht von Reinkarnation als regelhafte Wiederverkörperung des Menschen die Rede. "[GEJ.05_232,02] Freilich geht die Sache der vollen Umkehr etwas langsam vor sich; aber es macht das immerhin nichts, weil von einem gänzlichen Verlorengehen einer Seele ohnehin nie eine Rede sein kann. Und sollte sie auch vollends einer zu großen Verstocktheit halber von dem vollen Gegenpole verschlungen werden – was freilich wohl sehr schlimm wäre –, so wird sie nach einem Kreislauf der Zeiten es sich denn wieder gefallen lassen müssen, entweder auf dieser Erde oder auch auf einer andern, deren es im endlosen Raume zahllose gibt, eine abermalige Fleischlebensprobe durchzumachen, ohne zu wissen und auch nur zu ahnen, daß sie schon einmal eine Fleischlebensprobe durchgemacht hat. Es wäre ihr eine solche Wissenschaft auch zu nichts nütze, weil sie dadurch als notwendig sinnlich sogleich wieder in ihr Urübel fiele und dadurch eine zweite Lebensprobe eine rein vergebliche und vereitelte wäre. Um das leichter einzusehen, gebe Ich euch ein Beispiel: [GEJ.05_232,03] Es wäre vor etwa zweitausend Jahren irgendein höchst herrschsüchtiger und grausamer König gewesen, der vor lauter Mordlust Tausende von Menschen auf die grausamste Weise hatte hinrichten lassen und auch sonst allen möglichen Lastern gefrönt hatte. Wohin dessen Seele nach dem Leibestode gekommen ist, das wird leicht zu erraten sein! [GEJ.05_232,04] Wie Ich euch aber schon früher gezeigt habe, so kann solch eine Seele dort nirgends anderswohin gelangen als nur zu ihresgleichen. Wie es ihr nach kurzer Zeit da ergehen kann, wo ihre Gesellschaft auch geradeso beschaffen ist wie sie selbst und mit der Weile noch um etwas ärger, weil durch einen gewissen Zeitraum hin sich ihr Zorn und ihre Rachewut stets steigert, das kann sich ein jeder von euch leicht vorstellen; denn alles hat seine Grenzen noch bei den materiellen Seelen, nur der Hochmut und die Herrschsucht nicht, was schon so mancher König in der Vorzeit bei Lebzeiten nur zu klar an den Tag gelegt hat, da er sich seinem Volke als ein Gott vorstellte und vom selben verlangte, ihn als den allein wahren Gott anzubeten und ihn mit allerlei Opfern, die er verlangte, allerhöchst zu verehren. Die bekannte Geschichte des einstigen Königs Nebukadnezar von Babylon zeigt das nur zu klar. [GEJ.05_232,05] Das aber geschieht dort in einem noch um vieles höheren Grade. Eine jede solche Seele offeriert sich der andern alsbald als den allerhöchsten und allmächtigen Gott, nimmt dabei gleich eine furchtbar gebietende Stellung an und verlangt gleich gar alles von den andern gleichgesinnten und gleichbeschaffenen Seelen. [GEJ.05_232,06] Mit welch einer Wut da die anderen gleichen Seelen, die schon längere Zeit sich aus demselben Grunde untereinander zerzaust haben, über so eine anmaßende Seele herfallen und sie die fürchterlichsten Proben ablegen lassen, davon könnet ihr euch freilich keinen Begriff machen; aber so eine überdumme Seele läßt sich sogar eine Zeitlang auch noch alle erdenklichen Martern und Qualen gefallen, weil sie in der blinden Meinung ist, daß sie nach allen überstandenen wahren Höllenproben von den andern als ein Gott und Herrscher über alles anerkannt und angenommen werde. [GEJ.05_232,07] Aber da sie mit der Länge der Zeiten, die darüber hinwegstreichen, denn doch einzusehen anfängt, daß sie nur die Gefoppte war, so ergrimmt sie vor Zorn und Wut über ihre Peiniger, und da gibt es dann Kampf und Feuer im höchsten Übermaße, und diese Seelen lösen sich in solchem Zornfeuer dann ordentlich auf, ja, sie würden sich am Ende ganz vernichten, wenn so etwas möglich wäre! [GEJ.05_232,08] Aber es hat ein solcher zugelassener Sturm, so gräßlich er auch tobt, immer darin sein Gutes, daß er in solchen Seelen einen großen Teil der schädlichsten Materie zerstört und somit die Seele um etwas reiner macht. Nach vielen ähnlichen Stürmen wird hie und da so manche Seele nüchterner und sucht sich von solch einer tumultuarischen Gesellschaft loszumachen und sucht sich einen Ausweg; – und da wird es dann gewöhnlich zugelassen, daß sie zu einer bessern Gesellschaft kommt, oder sie wird wieder in ein Fleisch eingezeugt. [GEJ.05_232,09] Und nun sind wir wieder bei unserem Beispielskönige, dessen Seele so einen Weg durchgemacht hat, den Ich euch nun so in aller Kürze genau beschrieben habe. Die in diese Welt zurückgekehrte Seele eines einstigen Vorzeitkönigs, der etwa im äußersten Hinterasien sein arges Wesen trieb, kommt nun in einem ganz andern Weltteile auf dem gewöhnlichen Fleischeswege in eines Kindes Leibe zur Welt, natürlich geboren aus irgendeinem armen Weibe. Da ist eine solche Seele dann wieder ganz Kind und weiß von ihrem Vorzustande nicht das mindeste, und es wäre hoch gefehlt, so sie nur die leiseste Erinnerung daran hätte. [GEJ.05_232,10] Das Kind, wieder wie zuvor des männlichen Geschlechts, wächst nun in der Armut zum Manne heran und wird mit dürftiger Erziehung und anderer Ausbildung ein ganz ehrlicher und tüchtiger Tagelöhner in was immer für einer Haus- oder Landarbeit, erkennt Gott und betet zu Ihm und dankt Ihm für das tägliche Brot. Er findet am Ende eine rechte Lust, den anderen Menschen um einen kargen Lohn zu dienen und nützlich zu sein. Am Ende wird unser Arbeiter alt, schwach, mühselig und krank und stirbt wie alle Menschen auf Erden. [GEJ.05_232,11] Was geschieht nun mit seiner Seele? Sie kommt jenseits eben wieder zu den recht guten, arbeitsamen und tätigen Seelen und hat ihre Freude, recht niedrig zu stehen und allen nach Bedarf zu dienen. Solch eine gute Richtung ihres Gemütes bewirkt die baldige Erweckung ihres Geistes aus Gott, der ihr jenseitiges Alter ego (zweites Ich) ist." Eine Wiederverkörperung einer gescheiterten Seele als Mansch ist also allenfalls ein Gnadenakt in Folge eines inneren Wandels im Geisterreich. Gotthilf
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