Ein weiterer Punkt, der auch aktuell in der Diskussion steht, ist die vatikanische Höllenlehre, die auch in anderen Kirchen teilweise fortbesteht (und an dieser Stelle weise ich nocheinmal darauf hin, daß in Lorbers Werk keine Allversöhnungslehre enthalten ist, wie manchmal von "Kritikern" behauptet wird):
Zitat:
(Jesus:) Denn sieh, gar alles ist nicht schlecht an der Römerin! Nur das ist ein Greuel, so sie des irdischen Mammons wegen Mittel ergreift, die rein höllischer Natur sind - als da sind: falsche Wunder, falsche Heilmittel, Ablässe, Reliquien und Bilderdienst, Amuletts, frömmlich klingende Zaubersprüche, allerlei blinde Zeremonien, Gnadenwallfahrtsorte, Kirchenschätze bloß für leeren kirchlichen Luxus, hohe Ämter und Ehrenstellen, die ausgedehnteste Herrschsucht und die hartnäckigste Alleinrechthaberei. Ich will von ihren Meßopfern nichts sagen, nichts von ihrer Ohrenbeichte, nichts von ihren Tempeln, Glocken und Orgeln, nichts von würdigen Kunstwerken, nichts von der Heilighaltung ihrer Bethäuser und nichts von den pomphaften Begräbniszeremonien für die Verstorbenen; denn dies alles im reinen Sinne würdig benützt ist eben nicht untauglich, das menschliche Gemüt zu erheben und zu veredeln. Aber daß die Römerin diese an und für sich reinen Dinge dazu gebraucht, das menschliche Herz zu verdummen und blind glauben zu machen, daß man durch den sorgfältigen Gebrauch alles dessen zum Leben in den Himmeln und nur durch sie zu Meiner Gnade gelangen könne - das ist schlecht! Denn dadurch werde Ich bei den Kindern als Vater zu einem Tyrannen gemacht, den die Dummheit wohl fürchtet, aber nie liebt. Die Verständigen und Gelehrten und Weltläufigen aber fangen dann an, Meiner sich zu schämen und wollen oft von einem solchen Erlöser, wie Ihn die Römerin schildert, nichts mehr hören und wissen und verwerfen so dann das Kind samt dem Bade. Und siehe, das bewirkt die römische Kirche durch ihre eigenmächtigen Lehren, Satzungen, Zugeständnisse und Privilegien, die sie als von Mir empfangen vorgibt, und durch allerlei geduldeten und gepredigten Aberglauben. Und das ist es aber auch, wodurch sie selbst sich zugrunde richtet und eigentlich schon zugrunde gerichtet ist.
RB.02_223,09
Was sagt uns das in einer Zeit, deren aktueller Papst laut Medienberichten für möglich hält, daß auch Atheisten in den Himmel gelangen könnten?
Dieser Punkt nocheinmal etwas länger dargestellt:
Zitat:
"Also verdammen wir denn auch diesen alleranmaßendsten verfluchten Ketzer und er soll dann nur sehen, wie er in die Himmel Gottes kommen wird. Ich sage nun in eurer Mitte: Haeretice infamis! Esto maledictus per omnia saecula saeculorum! (Verfluchter Ketzer! Sei verdammt auf alle Zeiten der Zeiten") Und ihr habt dazu "Amen" gesagt, und er hat schon seinen Teil in der Hölle! - Sehet, so müssen wir handeln und nicht irdisch zanken, sondern sogleich von der uns von Gott verliehenen geistigen Waffe ohne alles Bedenken bei solchen Ketzern den vollsten Gebrauch machen! Dann werden wir am meisten ausrichten. Sie sollen gleichwohl auf der Welt noch herumlaufen wie herrenlose Hunde. In der anderen Welt aber werden sie in der Gesellschaft der Teufel schon zu verspüren anfangen, was die alleinseligmachende Kirche ihnen hätte nützen können, so sie ihr getreu geblieben wären, und welchen ewigen Schaden sie nun erleiden, so sie von allen Teufeln in die Hölle gezogen werden. Da werden sie dann ihre Hände nach uns ausstrecken, daß wir ihnen hülfen. Wir aber werden zu ihnen sagen: Nichts da! Ihr habt uns auf der Welt nicht h?en wollen, und nun h?en wir euch auch nicht! Weichet von uns auf ewig, ihr Verfluchten! Dann werden sie schreien: so helfet uns, ihr heiligen Päpste, Kardinäle, Erzbischöfe und Weihbischöfe und alle ihr heiligen Priester Gottes! Wir waren auf der Erde ja blind und wußten nicht, was wir an euch getan haben. Nun sehen wir erst ein, was heilig Großes ihr bei Gott seid und was für ein scheußliches und elendes Nichts wir vor euch sind. Gebet uns auf hunderttausend Jahre ins ärgste Fegfeuer, nur die Hölle, die ewig allerschrecklichste, erlasset uns!
Aber dann werden wir zu ihnen sagen: Wir haben euch auf der Welt belehrt und ermahnt genug! Wir sandten einen Hirtenbrief um den andern an euch, haben euch um kleine Opfer, die ihr allezeit leicht hättet erschwingen können, Ablässe in Hülle und Fülle und wiesen euch allerernstlichst zu den Beichtstühlen und zur Buße! Aber ihr habt uns nur ausgehöhnt, ausgelacht und beschimpft, denn ihr waret ja großenteils freie und große Herren und tatet, was ihr gewollt habt! Nun hier in der Geisterwelt vor Gott aber sind wir zu großen und allmächtigen Herren geworden und könnten euch helfen, so wir wollten. Aber wir wollen es nicht, und so will es auch Gott nicht! Und somit weichet von uns, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das den Teufeln und all seinen ketzerischen Dienern bereitet ist! Da wird sich der Boden unter ihren Füßen öffnen und der ewige Abgrund wird sie samt den Teufeln verschlingen und ihrer Namen wird dann fürder ewig nicht mehr gedacht werden. Amen dico vobis! (wahrlich, ich sage euch!) - Sehet, das tun wir, das ist unser Schild! Und das haben wir auch bereits getan an diesem vermaledeiten Ketzer. Er soll nun schauen, wie er der Hölle entrinnen wird!"
Sagt darauf der Meßner: "Aber ein bischen werdet ihr ja doch handeln lassen mit euch!? Ich nehme ja auch ein hunderttausendjähriges Fegfeuer anstatt der großen Hölle! Gebt mir also 's Fegfeuer anstatt der Hölle! Was wird's denn sein, ob so ein Lauskerl, wie da unsereins ist, mehr oder weniger in der Hölle siedet oder bratet!?" - Schreit der Großdienstbare: "Aha, bestia infamis infernalisque! (verdammte höllische Bestie!) Das Höllenfeuer fängt schon an seiner verdammten Seele zu lecken an, und das verspürt er und möchte nun eine Erlösung von uns! Aber nichts da! Fort mit ihm zur Hölle und zu allen Teufeln!"
...
Hier zeige Ich (also Jesus) Mich auch diesen harten Pfaffen nach ihrer Vorstellung als der Herr Himmels und der Erde und sage in einem geflissentlich sehr ernsten Tone: "Kennet ihr Mich nun?!"
Sie sagen alle bebend: "Ja, nun erkennen wir Dich erst. Du erschrecklicher Richter! Sei uns, Deinen Dienern, gnädig und barmherzig!"
Ich aber sage sehr ernst zu ihnen: "Habt ihr nie gelesen: Seid barmherzig, so werdet auch ihr Barmherzigkeit erlangen! - Wie sah es mit eurer Barmherzigkeit aus? Habt ihr je die Hungrigen gespeist, die Durstigen getränkt, die Nackten bekleidet, die Gefangenen erlöst und die Kleinmütigen getröstet? - Nein, das habt ihr nie getan! - Mit der Hölle ja! Und mit dem nicht viel besseren Fegfeuer diejenigen, die euch recht viele Opfer brachten! Ihr waret allezeit weidlichst wider Mich, tratet Meine Lehre mit Füßen und setztet dafür nur dümmstes Zeug auf den Altar! - Darum denn, weil ihr also hart und unverbesserlich seid, so geschehe euch, was ihr aus eurer unbegrenzten Herzenshärte diesem Meinem wirklichen Bruder gegeben habt! Und dazu sage Ich: Amen dico vobis!"
Hier öffnete sich plötzlich der Boden der Kirche, Flammen schlagen empor aus der weiten Kluft, mehrere dienstbare Geister erscheinen, die sogleich bei der Hand sind und die harten Pfaffen gegen die flammende Kluft langsam hindrängen. Diese fangen dabei ein allerjämmerlichstes Geheul an und bitten den Meßner Johann flehentlichst um Erbarmen und Fürbitte.
Der Meßner aber sagt: "Ihr habt doch immer gesagt, gelehrt und von allen Menschen verlangt, daß sie bei Strafe der sicheren, ewigen Verdammnis das von euch glauben sollen, daß ihr ganz allein die Schlüssel zum Himmelreiche und auch die zur Hölle habt! Sperret euch nun die Himmel auf und verschließet die offene Pforte der Hölle, die Christus, der Herr von Ewigkeit, vor euch aufgetan hat, damit sie euch aufnehme in ihren sanften, echt römisch-katholischen Schoß. Habt ihr mich doch erst vor wenigen Minuten für ewig in die Hölle verdammt - wie soll denn nun ich für euch einen Fürbitter bei Gott machen? Die Verdammten stehen ja doch nicht in eurer Fürbitterlitanei?! Der Herr tue mit euch nach Seinem heiligsten Willen und nach Seiner Liebe und Gerechtigkeit! Ich bin euch um ein besseres Los sicher nicht neidig, will auch nicht unbarmherzig sein gegen euch; aber Besseres als vom Herrn sollet ihr von mir ewig nimmer erwarten. Gott allein ist gut. Wir alle aber sind schlecht und können daher unmöglich Ihm in dem vorgreifen, wozu Ihm allein das ewige Recht zukommt, nämlich gut und barmherzig zu sein." - Daher wendet euch an Ihn! Er ganz allein kann euch helfen!"
RB.02_231,13ff