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BeitragVerfasst: So 9. Dez 2012, 16:08 

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Abgeschickt von Gotthilf am 11 Mai, 2005 um 17:41:41:
Hallo!
Heute ist mir wieder aufgefallen, daß Eisenbahnzitate von Lorber gerne verwendet werden um seine Schriften anzuzweifeln:
>Problematisch sind viele Botschaften schon deshalb, weil sie sich oft untereinander widersprechen (ein Lapsus, der Gott wohl kaum passieren dürfte) und sich die Zeit und Lebensumstände der Empfänger in ihnen deutlich widerspiegeln:
So warnt der Lorber'sche Jesus beispielsweise in einer seiner Botschaften vor Fahrten mit der seinerzeit gerade erfundenen Eisenbahn: "Die Apostel haben Mein Wort ohne Eisenbahnen in alle Erdteile überbracht. Das war doch sicher der allerwichtigste Artikel für jeden Menschen, dem an Mir und am ewigen Leben etwas gelegen ist. Und Meine Erwählten kamen zu Mir und fanden Mich sicher ohne Eisenbahnen! - Aber wer weiß, zu was alles noch die Eisenbahnen dienen werden? - Es gibt zwar in allen Meinen Himmeln bis jetzt noch keine Eisenbahnen, aber - es könnte leicht sein -, daß am Ende Ich Selbst werde den Himmel also mit lauter Eisenbahnen für die Zukunft überziehen lassen, daß er da ganz wieder metallen wird, wie er ward zu den Zeiten Noahs und Lots! - Dann aber auch werde ich Meine jetzigen Lots aus den Städten führen und den Städten geben den Teil Sodoms und Gomorras!!! - Verstehe es wohl. Amen."<
http://www.allmystery.de/themen/pr9135-11
Ich kann nicht erkennen wo dieses Zitat formal überhaupt die gemachte Behauptung belegt. Aber ich möchte einmal alle Stellen zitieren in denen Lorber inhaltlich etwas über Eisenbahn geschrieben hat:
[Er.01_064,01] Es sind allerlei Klagen unter den Menschen. Dem einen sind die Zeiten zu schlecht; es wird alles teurer und dabei auch schlechter. Wieder andere haben eine förmliche Wut auf die Regierungen und wälzen alle Schuld auf sie. Wieder andere sind nicht zufrieden, wenn zu lange Frieden und kein Krieg ist. Andere wälzen wieder alle Schuld auf das Pfaffentum; wieder andere auf allerlei Luxus und besonders auf die gegenwärtig neu entstandenen Eisenbahnen. Kurz, ein jeder sucht den Grund des Übels dieser Zeit bald bei einem, bald im andern; aber daß sich einer von all diesen Klägern bei der eigenen Nase nähme und sich fragen möchte, ob nicht etwa auch er irgend zur Verschlimmerung solcher Zeit irgendwann beigetragen habe und vielleicht noch beiträgt, das fällt keinem ein! Ein jeder empfindet das Übel nur von außen; aber in sich selbst erschaut er es nicht.
...
[Er.01_064,11] Gar entsetzlich wird auch über die gegenwärtigen Eisenbahnen geflucht und geschimpft. Es ist wahr, sie sind den Menschen ein böses Zeichen dieser Zeit, und Ich wollte, daß sie nicht wären; aber die Menschen wollten es, und so will Ich es auch. Sahet ihr nie früher, wie die Großen und Reichen Equipagen hielten und gefahren sind kreuz und quer? Wenn aber ein Armer des Gehens müde, sie anflehte, daß sie ihn möchten ein wenig aufsitzen lassen, da ward er bei nur einiger Zudringlichkeit mit der Peitsche zurechtgewiesen; ja, selbst wenn er noch zahlen wollte, wurde er nicht angenommen. Jetzt sitzt in einem und demselben Wagen ein stinkender Bauer, auch ein anderer sogenannter Vagabund, und neben ihm muß sich eine feinnasige Stadtdame placieren, und beide fahren um denselben Preis und genießen die gleichen Rechte. Das oftmalige städtische „Fi donc!“ neben einem Roßknecht hat ganz aufgehört, und den Dienst der früheren Wohlgeruchsflakons verrichtet der Kesselrauch. Dadurch werden die feinen Nasen etwas durchgeräuchert und empfinden den unangenehmen Geruch des Bauern nicht mehr so sehr. So konnten auch früher die Kavaliere und neben ihnen die großbürgerlichen Fashionables nie geschwind genug fahren. Unglücklich der, der sich auf der Straße befand; es wurde rücksichtslos über ihn hinweggefahren. Nun gibt es Geschwindigkeit genug; ein solcher Schnellsegler kommt auf der Eisenbahn wenigstens zu der Besinnung, daß sein Pferdefuhrwerk dagegen doch nur eine reine Pfuscherei ist. Daher läßt er seine Equipage zu Hause und fällt auf der Straße nicht mehr so oft den Wanderern lästig; denn er selbst fährt nun lieber auf der Eisenbahn als in seinem Wagen. Welch eine große Wohltat aber ist es für jene Straßenräuber von Wirten, denn diese fangen jetzt erst an, ein wenig Menschen zu werden! Und welch eine gerechte Zuchtrute für allerlei Fuhrleute, die für eine einzige Fuhre von wenig Posten nicht selten zweimal soviel verlangten, als was ihr Wagen und ihre Pferde wert waren! Die Schmiede an den Straßen, die für einen Nagel oft soviel verlangten, als wenn er von Gold wäre, kommen jetzt erst zur Einsicht beim Anblicke ganzer eiserner Straßen, daß das Eisen denn doch nicht gar so teuer sein kann! Auch Wagner, Sattler und Riemer wissen erst jetzt, was ihre Ware wert ist; denn früher glaubten sie lauter Gold- und Silberwaren zu verkaufen. Auch die Haferwucherer werden nach und nach zu der Einsicht kommen, daß sie bei weitem weniger von dieser Frucht werden vonnöten haben! Und die Stadtkutscher, die früher nie wußten, was sie für ein schlechtes Fuhrwerk verlangen sollten, können jetzt um zwei Groschen fahren, und wer mehr verlangt, der kann sich selbst spazierenfahren bis zum Bahnhof hinaus, wo irgend einer ist, und dort wehmütig zusehen, wie Hunderte von Reisenden um einen geringen Fuhrlohn sich schnell weiterbewegen. Auch die Posten, die früher nie wußten, für wieviel Pferde sie einen Stall mieten sollten, haben jetzt an wenigen sogenannten Kleppern hinreichend. Und die Aktionäre werden dadurch auch, und hauptsächlich ob des sehr schnellen Beförderungsmittels, ehestens zur Einsicht gelangen, daß sie sich hier sehr gewaltig verspekuliert haben; denn da wird ihr vermeintlicher Gewinn doch sicher gehend werden so wie der Schnee an der Sonne, und sie werden auch erkennen, daß in den Wasserdämpfen nebst der mächtigen Triebkraft sich auch die vermögenauflösende befindet.
[Er.01_064,12] Eine solche Eisenbahn ist streng genommen freilich so wenig in Meiner Ordnung als der babylonische Turmbau; aber dieser Turmbau hatte auch sein entschiedenes Gute. Er führte die Völker auseinander und brachte sie mit der Zeit zur Überzeugung, daß der Mensch auch anderorts und nicht bloß in Babylon leben kann, und daß Gott überall Seine Sonne scheinen und Seinen Regen fallen läßt; und so haben am Ende doch alle gewonnen, die der Turmbau von Babylon weggetrieben hat. Desgleichen wird es auch mit den Eisenbahnen sein, da wird am Ende ein jeder gewinnen. Der Hauptaktionär gewinnt materiell; denn er säckelt die anderen aus. Die anderen aber gewinnen an der Einsicht und bald darauf an Menschlichkeit; denn wenn Reiche zu Bettlern werden, so werden sie dann recht sanfte und demütige Menschen. Die Wirte an den Straßen gewinnen auch; denn sie verlieren das Straßenräuberische und gewinnen das Menschliche. Die Landleute, über deren beste Gründe nicht selten die Eisenbahn geführt wurde, gewinnen auch. Denn früher besteckten sie ihre Wiesen und Äcker mit Zäunen und Dornen, und wenn ein Mensch einen Tritt auf ihre Wiesen getan hatte, ward er oft malträtiert; jetzt aber ist es gut, wo er eine so breite Eisenstraße auf seinem Grunde dulden muß: er gewinnt nun an Geduld und daneben an Menschlichkeit, – und das ist auch ein großer Gewinn. Die Reisenden gewinnen; denn sie kommen bedeutend billiger und schneller an den Ort, wohin sie wollten, und lernen wenigstens in dem Wagen, daß sie nicht mehr wert sind als andere, – denn ein jeder zahlt die gleiche Fracht. Aber ungeachtet alles dessen schimpfen die Menschen über diese Zuchtrute, die sie selbst durch allerlei Mittel zuwege gebracht haben; aber: selbst getan, muß man auch selbst haben und leiden! Wenn aber Wirte, Fuhrleute und anderartige Professionisten und die Aktionäre menschlich werden, wie sich's gebührt, dann solle es auch mit der Zuchtrute besser aussehen; denn alles liegt in Meiner Hand, und Ich kann es so und so gestalten und verändern. Ich habe einmal gesagt, daß Ich an diesem Werk kein Wohlgefallen habe, und also ist es auch; denn Mich freut die Zuchtrute nicht. Aber da sie einmal da ist, wie sie die Menschen wollten, so solle sie den Guten frommen und den Schlechten zu einem Fluche gereichen. Ihr möget euch nun ganz ruhig ihrer bedienen, und Ich will noch den obendrauf segnen, der sich ihrer bedient, damit die Straßenräuber eine volle Züchtigung erhalten.
[Ste.01_013,14] Ist es nicht herrlich, Eisenbahnen zu errichten, durch welche fürs erste eine Menge Fuhrleute und andere Handwerksarbeiter um ihren Verdienst kommen, und fürs zweite durch ebendiese Prachtstraßen dem Landmann so viele Grundstücke zerstört werden, daß er nachher bald genötigt ist, den Bettelstab zu ergreifen? Und welch ein anderer großer Nutzen sieht erst fürs dritte heraus: dieser besteht darin, daß auf solchen Wegen aller Luxus und alle Industrie desselben um so schneller befördert werden kann, damit die arme Menschheit ja desto geschwinder leiblich wie geistig zugrunde gerichtet wird und die Herzen der Reichen baldmöglichst so fest werden wie die Straßen, auf denen sie miteinander durch Handel, Wechsel und Trug konversieren.
[Ste.01_013,15] Sind das nicht herrliche Früchte großer Belesenheit und daraus hervorgehender Gelehrtheit?
[Ste.01_014,10] Demnach könnte der Text so heißen: „Wenn man euch sagen wird: ‚Das Reich Gottes oder die lebendige Wahrheit oder die reine Lehre Christi ist in dieser oder jener Konfession oder Sekte‘, usw., oder: ‚Das ist die alleinseligmachende Kammer!‘, so glaubet es nicht; denn der Herr ist nur bei denen, die Ihn lieben im Herzen und in Werken!“
[Ste.01_014,11] Wo zwei oder drei in Meinem Namen oder in Meiner Liebe (es versteht sich von selbst) tätig beisammen sind, da bin Ich mitten unter ihnen; aber da sicher nicht, wo man sich statt über Mein Wort und Meine Liebe nur über weltliche, militärische und Geldangelegenheiten beratet, – wo diejenigen, die sich Meine Priester nennen, auch Festungsbau, Maschinenwesen und Eisenbahnen projektieren.
[Ste.01_019,17] Aber in den Erfindungen von allerlei der armen Menschen Hände überflüssig machenden Maschinen, in der Förderung der Industrie, in der Errichtung der Eisenbahnen und in der Aufstellung großer Kriegsmächte wirkt der Heilige Geist ewig nie! Denn all dergleichen war auch vor der Sündflut zu Noahs Zeiten gang und gäbe durch die Wirkung des Weltgeistes, welcher ist der Teufel in seiner Gesamtheit. Also ging es auch zu in Sodom und Gomorrha und in Babel.
[HiG.01_41.06.27.b,09] Zwei Dinge gehen ihnen jedoch zur vollen, Mich beinahe übertreffenden Weisheit noch ab – und zwar: die „Quadratur des Kreises“ und das sogenannte „Perpetuum mobile“. Haben sie das, so wird es mit Mir aus sein! Wenn Ich einer Furcht fähig wäre, so könnte Ich Mich beinahe ein wenig zu fürchten anfangen, die Menschen möchten dann etwa wieder einen ganz fein ausgedachten „babylonischen Turm“ zu bauen beginnen, welcher gefährliche Bau jetzt nicht einmal mehr durch eine Zungenverwirrung aufzuhalten wäre, da es nun Dolmetscher in allen Sprachen gibt! Oder sie könnten wohl auch gar mit der scharf zunehmenden Weisheit Eisenbahnen, wo nicht gar Luftdampfschiffe nach allen Sternen errichten und dann etwa gar einen Sirius oder noch eine andere, größere und wahrscheinlich auch goldreichere Zentralsonne, gleich dem Lande China, blockieren und scharf beschießen – etwa gar aus zweitausend Achtundvierzigpfündern!
[HiG.01_41.06.27.b,10] Siehe, was alles Ich zu befürchten habe! Und womit werde Ich Mich da verteidigen, da Ich im Himmel wirklich keine Kanonen, Bomben, Granaten, Haubitzen und Kartätschen habe!? Die Chinesen werden unterjocht und haben doch Schanzen und Batterien – wie werden sich da die batterielosen Sterne erwehren!?
[HiG.01_41.06.27.b,11] Siehe, welche Gefahren – und das alles, weil zweimal zwei gleich vier ist! Wäre Ich gleich dir, so möchte auch Ich vielleicht ausrufen und sagen: „Gott sei Dank, daß die Menschen die „Quadratur des Kreises“ und das „Perpetuum mobile“ noch nicht entdeckt haben und auch nie entdecken werden! Denn im Falle dieser Entdeckungen wäre das Unglück fertig!
[HiG.01_41.06.27.b,12] Es gibt aber schon jetzt Menschen in Nordamerika und auch in England, die Mich darum leugnen und Mir Mein Dasein streitig machen, weil Ich bei der Erschaffung der Erde die Anlegung der überaus zweckmäßigen Eisenbahnen ganz und gar vergessen habe. Wie hätte denn einem höchstweisen Gotte so etwas nicht einfallen sollen?! Wenn der Mensch schon aus lauter Industrie zusammengesetzt zu sein scheint, wie sollte es Gott nicht sein, so Er wäre und das All erschaffen hätte!? Da aber in der Natur nirgends Eisenbahnen und vielleicht auch keine Dampfschiffe anzutreffen sind, so kann es auch keinen Gott geben, der doch gewiß auch alles erschaffen hätte, wenn Er irgend einer wäre! – Siehe, welche Weisheit sogar in den Eisenbahnen!
[HiG.02_47.01.10,08] Wird aber nun auch im noch etwas besseren Europa, der Industrie einiger Reichen wegen, dieser Erlösungsakt für das ganze (Natur-)Geisterreich der Erde ebenfalls unterdrückt, so sollen darum auch die verheerendsten Folgen zum Vorscheine kommen – woraus die Übriggebliebenen erkennen sollen, daß Ich die Erde nicht der Industrie, nicht der Eisenbahnen und am wenigsten der Reichen wegen erschaffen habe, sondern lediglich zur Erlösung der in ihr gebannten Urgeister!
[Lg.01_002,71] Die Wege sind von Eisen und die meisten darauf Fahrenden haben auch das Herz von Eisen (wenigstens für ihre Menschenbrüder); aber das tut nichts zur Sache. Meine Zwecke werden doch durch die schnelle Verbindung von Städten und Dörfern und dem Zusammenkommen der darin wohnenden Menschen mehr gefördert, als alle Eisenbahnbauer und Eisenbahnbesitzer glauben.
[Lg.01_002,72] Hier habe Ich – Himmel, Hölle und Erde, oder geistig gut, böse oder materiell denkende Menschen in einem Wagen oft zusammengestopft. Beim Einsteigen waren sie noch so ziemlich in ihrer Meinung ein jeder für sich, beim Aussteigen hat vielleicht die Hölle sich an dem Himmel und der Erde einen bleibenden Funken der Belehrung aus der Unterhaltung herausgezogen, der dem Betreffenden in seinem ganzen Leben nicht mehr aus dem Sinn kommen wird.


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BeitragVerfasst: So 9. Dez 2012, 16:09 

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Abgeschickt von Gotthilf am 11 Mai, 2005 um 17:44:26:
Antwort auf: Was schreibt Lorber über die Eisenbahn? von Gotthilf am 11 Mai, 2005 um 17:41:41:
Und abschließend zu diesem Abriß noch der Text über Eisenbahnen aus dem im verlinkten Forum zitiert wurde:
Kurze Blicke über das Wesen der Eisenbahnen. – 30. Januar 1842.
[HiG.03_42.01.30,01] Überdenke die Punkte genau, und du wirst das Arge mit verbundenen Augen sehen und überaus leicht vollends begreifen. – –
[HiG.03_42.01.30,02] Wie groß ist der Unterschied zwischen der armen dürftigen Menschheit und den reichen Prassern, Wucherern, – und dann auch jenen wohl und reich Bemittelten, welche doch noch wenigstens den hundertsten oder manchmal sogar den fünfzigsten Teil ihres Herzens mit der Nächstenliebe ausgefüllt haben? – Ich sage dir, es verhält sich der Unterschied kaum wie Hundert zu Eins! – Sage Mir aber, wer wird denn gewinnen bei diesem großartigen Industriezweige? – Der übergroße Teil der Armut und Dürftigkeit sicher nicht, auch gar nicht der jetzt besser gesinnte Bürger des Landes, sondern einzig nur der eigenliebige, wollüstige, prachtsüchtige Prasser im Festverbande mit dem gewinnsüchtigen Wucherer. – Warum denn also?
[HiG.03_42.01.30,03] Wer die Kuh bezahlt, dem gehört auch die Milch, ist schon ein uraltes Sprichwort. – Wer baut diese Straße? – Du sagst, der Staat mit Hilfe derjenigen, welche vorderhand schon so viel Wucherreichtum besitzen, damit sie eine Summe, welche Ich nicht aussprechen will, dem Staate zu dem Behufe vorstrecken. Gut! – Was muß aber der Staat entgegentun? – Du sagst: Er muß ihnen wohlverzinsbare Schuldscheine ausgeben und nahe auf Leben, Tod, Brand und Mord ihr klingendes Darlehen sichern. – Auch wieder gut. – Wer aber wird endlich das große Darlehen samt den starken Zinsen zurückzahlen? – Oho, zuckst du schon hier mit den Achseln? – Ja, du hast recht, daß du zuckst! Es wird aber dann auch eine Zeit kommen, wo gar viele ungeheuer stark mit den Achseln und endlich mit dem ganzen Leibe zu zucken anfangen. Und ganz besonders wird der Magen bei vielen zu zucken anfangen und wird klagen über seine Leere!
[HiG.03_42.01.30,04] Siehe, darum aber du mit den Achseln zucktest, will Ich dir eine Antwort geben, und sie lautet also: Damit der Staat dann gleich einem Pilatus sich ruhigen Gewissens die Hände waschen kann, wenn gar bald solche Bahnen wurmstichig werden, so wird er sie schon früher bei gesünderem Holze den Händen des Wuchers nahe ganz zu eigen übergeben müssen. – Sage Mir, welche Arme und Dürftige werden da wohl etwas gewinnen, wo der scharfzähnige Wucher heißhungrig am toten Gerippe nagen wird und wird auch nicht für einen hohlen Zahn mehr Fleisch daran finden! Aber du meinst: Anfangs wird diese Kuh gleich soviel Milch geben, daß von deren großem Überflusse auch allen wird geholfen werden können! – Ich aber sage dir und frage dich: Sahst du noch nie, wie man zur Sommerszeit die Fliegen fängt? – Man setzt ihnen ein köstlich duftendes Gericht vor und mischt Gift darunter; da schwärmen dann die armen Fliegen freudig in Massen hin und essen sich voll am köstlichen Gerichte. Was aber gleich darauf ihr Los ist, brauche Ich dir nicht zu sagen.
[HiG.03_42.01.30,05] Also wird es auch da gehen in äußerer leiblicher bürgerlicher Hinsicht und noch unverhältnismäßig mehr aber erst in innerer geistiger Hinsicht! – Ich sage dir, diese Kuh wird lediglich dem Wucher übergeben werden, welcher sie auch gehörig ausmelken wird und wird auf den Armen nicht einmal die letzte Molke kommen. Wohl aber wird es kommen, daß am Ende der Arme dieser Kuh wird all sein Futter reichen müssen, so ihrer Milch stets weniger und weniger wird, damit sie wieder für den Wucher milchreich würde! – Doch, sei versichert, diese Kuh werde Ich nimmer segnen, darum sie ist eine Kuh im Stalle des Wuchers! –
[HiG.03_42.01.30,06] Wie aber der Handelsmann jetzt schreit: Glückliche Länder, wo auf eisernen Bahnen gefahren wird; ebenso wird er gar bald ein entgegengesetztes Thema kläglich anstimmen! – Eure schönsten Ochsen werden hinausgeführt werden, ihr aber werdet um teuren Preis an mageren Schöpsen nagen. Euren guten Wein wird man draußen verzehren, ihr aber werdet dafür aus den Kloaken euch stärken können um teuren Preis. Euer schönes Obst und Getreide wird man draußen verzehren und wird euch dafür keinen Ersatz bieten. Eure holzreichen Berge werden nackt werden; Ich aber werde darum den Winter nicht aufheben. Ihr werdet zwar von draußen Tücher aller Art und andere Kleidungsstoffe wohlfeil und leicht bekommen, aber die Bürger eures Landes, das nur ein ärmeres ist, werden wehklagen, weinen und viele den Bettelstab ergreifen und viele als unfähige Schuldenzahler in den Schuldenarresten fluchen! –
[HiG.03_42.01.30,07] Es werden sogar viele können in kürzerer Zeit weite Reisen machen und werden manche können mit großer Leichtigkeit anderer Städte Theater, Bälle und dergleichen besuchen, – es wird einen wahren Zentralkonflikt der Unterhaltungen und Belustigungen aller Art geben. Aber was und wieviel Ich und Mein Reich dabei gewinnen werden, höre, das ist eine ganz andere Frage!!! – – – Luxus aller Art, neue Weltbedürfnisse, Stolz, Hoffart, Pracht, böse fremde Sitten, Unzucht, Hurerei, Gottesvergessenheit, Eigenliebe, Gewinnsucht, Fraß, Völlerei bei den Prassern, Vaterlandsgeringachtung, Geringschätzung alles dessen, was Mich betrifft, Kaltsinn gegen der Brüder Armut, Geringachtung sogar aller Staatsgesetze, wenn sie sich etwa auf Gewinnbeschränkungen erstrecken sollen, daraus Unzufriedenheit im allgemeinen! – – – Doch von den weiteren schönen Folgen daraus – lasset uns für jetzt noch schweigen. – Die Erfahrung aber wird euch erst die Quittung über diesen baren Empfang mit blutroter Schrift unterzeichnet von zahllosen Armen übergeben! –
[HiG.03_42.01.30,08] Wie demnach ein solch industriöses Unternehmen und erst vollends das Gelingen desselben bei Mir angeschrieben ist, könnet ihr euch sehr leicht vorstellen!
[HiG.03_42.01.30,09] Die Apostel haben Mein Wort ohne Eisenbahnen in alle Erdteile überbracht. Das war doch sicher der allerwichtigste Artikel für jeden Menschen, dem an Mir und am ewigen Leben etwas gelegen ist. Und Meine Erwählten kamen zu Mir und fanden Mich sicher ohne Eisenbahnen! – Aber wer weiß, zu was alles noch die Eisenbahnen dienen werden? – Es gibt zwar in allen Meinen Himmeln bis jetzt noch keine Eisenbahnen, aber – es könnte leicht sein –, daß am Ende Ich Selbst werde den Himmel also mit lauter Eisenbahnen für die Zukunft überziehen lassen, daß er da ganz wieder metallen wird, wie er ward zu den Zeiten Noahs und Lots! – – – Dann aber auch werde ich Meine jetzigen Lots aus den Städten führen und den Städten geben den Teil Sodoms und Gomorras!!! – Verstehe es wohl Amen. – – –


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