Abgeschickt von Gotthilf am 02 Februar, 2005 um 18:08:01:
Hallo!
Meine Erkundigungen ziehen sich etwas hin. Viele Lorber-Anhänger wollen sich nicht aktiv mit dem Thema von wenigestens zweifelhaften Passagen in den Schriften Lorbers beschäftigen. Als Anregung hier nochmal ein Link zu einem islamischen Internetforum, den ich in diesem Forum bereits zitiert hatte:
http://f24.parsimony.net/cgi-bin/topic- ... mmer=24993Dieser Link enthält zunächst die gleichen innerbiblischen Widersprüche, wie
http://de.wikipedia.org/wiki/Bibelkritikdie folgende Diskussion in dem islamischen Forum zeigt jedoch, daß von Mulims die Bibel wegen ähnlicher Gründe abgelehnt wird, wie sie die falschen oder zweifelhaften Aussagen bei Lorber ebenfalls sind.
Lorber Anhänger gehen jedoch oft insgeheim von einer größeren Glaubwürdigkeit der Schriften Lorbers aus, als der Bibel. Das liegt klar darin begründet, daß Lorber die Bibel teilweise in ihrer korrekten Überlieferung und Zusammenstellung hinterfragt. Dieser Anspruch ist offenbar nicht zu halten. Lorbers Schriften sind allgemein betrachtet nicht weniger fehlerhaft als die Bibel.
Eine Aussage aus einem der zwei Foren in denen ich das Thema offen zum Gespäch stellte lautete, daß Swedenborg die korrekte Überlieferung der Bibel angenommen hatte. Dazu würde ich gerne noch mehr erfahren. In jenem Forum ist das Thema jedoch, wie mir scheint, nicht besonders erwünscht.
Erstaunt hat mich, wie viele Lorber-Anhänger relativ offen davon ausgehen, daß Lorbers Schriften nicht fehlerfrei sind. Da es die genannten HiG-Kundgaben zu Schreibfehlern bei Lorber von Lorber selbst gibt, fällt dies wohl auch nicht schwer. Darin ist von Zulassung die Rede. Dabei stellt sich für mich aber die Frage, warum Jesus es zulassen sollte, daß neue direkte Offenbarungen von ihm wieder fehlerhaft ausfallen?
Wer gegen Lorber kritisch eingestellt ist, der wird mit seiner Antwort schnell fertig werden: Lorber hat keine Offenbarungen von Jesus erhalten, sondern sie sich selbst ausgedacht oder von bösen Geistern erhalten. Die Vorwürfe sind in diesem Forum gut genug aufgegriffen worden um zu erkennen, daß jeder Anlaß zur Ablehnung bei einigen Anhängern alter Kirchen auf große gegenliebe stoßen dürfte.
Was bleibt, sind jedoch neben den "Fantasyfabeln" die erstaunlichen mystischen Texte, die für praktisch jeden Anhänger dieser Schriften den eigentlichen Reiz ausmachen und auch von manchen Theologen anerkannt wurden und eben nicht der Bibel und dem Evangelium widersprechen, diese jedoch deutlich vertiefen.
Diesen Zwischenbericht möchte ich mit einem einfachen, pragmatischen Gedankenspiel beschließen:
Was bewirkt es bei mir, wenn Lorbers Schriften Fehler enthalten? Ich prüfe sie kritischer. Zu diesem kritischen Prüfen wird in den Schriften Lorbers aufgerufen. Also erfüllen Fehler in seinen Schriften den erklärten Zweck in ihnen, den Menschen nicht von Menschen oder Propheten abhängig zu machen, sondern zur Erlösung in Jesus Christus zu führen. Jeder kann selbst entscheiden, welche Inhalte in Lorbers Schriften er für sich teilen kann. Wenn ich mir ins Bewußtsein zurückrufe, wie festgefahren die Diskussion um Lorber in manchen Köpfen ist, kann eine Rückbesinnung auf religiöse Inhalte, Standpunkte und Meinungen eigentlich nur ein großer Segen für alle Beteiligten sein.
Gotthilf