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 Betreff des Beitrags: Archiv: Antwort zu Thread 4939
BeitragVerfasst: So 9. Dez 2012, 14:47 

Registriert: Fr 23. Nov 2012, 14:09
Beiträge: 230
Abgeschickt von Gotthilf am 13 Januar, 2005 um 18:01:06:
Antwort auf: Meine Antworten auf die unten seperat geposteten Threads aus dem Jesus.de Forum: Thread 4813 von Gotthilf am 12 Januar, 2005 um 18:01:34:
Meine Antwort auf
http://www.jesus.de/foren/readframe.htm ... =0&t=4939&
Definitive Wahrheit
"im Thread " Jakob Lorber - Endzeitsverführung " hat ... die Behauptung aufgestellt,
Jakob Lorber würde das biblische Evangelium verkündigen.
Auch Sun hat diese Behauptung aufgestellt .
Das ist definitiv f a l s c h ! Jakob Lorber verkündigt
E I N A N D E R E S E V A N G E L I U M !!!"
Definitiv falsch? Dieser Christ meint also absolute Wahrheit als gewissermaßen über Gott stehend definieren zu können? Aber die folgenden Argumente sollen Aufmerksamkeit bekommen, nicht solches Gebrüll.

Jesus als Mensch und Gott
"Jesus sei auch in dem Sinne ganz und gar Mensch gewesen,daß in seiner Seele sich ursprünglich echte menschliche Schwächen zeigten:
Stolz,Herrschsucht,Sinn fürs Wohlleben,Weiberlust.
Aber er habe diese Schwächen überwunden durch freiwillige Armut,demütigen Gehorsam und hingegebenen Dienst für seine Mitmenschen,
besonders die Armen und Elenden,ferner durch Fasten,schwere Arbeit,karge Kost,Gebet und Umgang mit Weisen.
Dadurch sei er schließlich dahin gelangt,daß er die an ihn herantretenden Versuchungen überwinden und sodann mit dem göttlichen Urlebensfunken einswerden konnte....
..Jesus Christus sei also ursprünglich reiner Mensch gewesen,und e r s t s p ä t e r s e i e r a u c h G o t t g e w o r d en ,ja alleiniger Gott !"
Das ist einerseits richtig, andererseits aber auch ein gravierendes Mißverständnis der Schriften Lorbers, wie folgende Zitate aus Lorbers Schriften zeigen sollen:
"9. September 1844
[JJ.01_299,01] Nach dem aber heißt es in der Schrift: Und Er nahm zu an Gnade und Weisheit vor Gott und den Menschen und blieb untertänig und gehorsam Seinen Eltern, bis da Er Sein Lehramt antrat.
[JJ.01_299,02] Frage: Wie konnte Jesus denn als das alleinig ewige Gottwesen an Weisheit und an Gnade vor Gott und den Menschen zunehmen, da Er doch Gott von Ewigkeit war?
[JJ.01_299,03] Und wie namentlich vor den Menschen, da Er doch von Ewigkeit das endlos allervollkommenste Wesen war?
[JJ.01_299,04] Um das richtig zu fassen, muß man Jesum nicht abgeschlossen als den alleinigen Gott ansehen;
[JJ.01_299,05] sondern man muß sich Ihn als einen Menschen darstellen, in dem die alleinige ewige Gottheit Sich gerade also untätig scheinend einkerkerte, wie da in eines jeden Menschen Wesen der Geist eingekerkert ist.
[JJ.01_299,06] Was aber ein jeder Mensch nach göttlicher Ordnung tun muß, um seinen Geist frei zu machen in sich,
[JJ.01_299,07] das mußte auch der Mensch Jesus ganz vollernstlich tun, um das Gottwesen in Ihm frei zu machen, auf daß Er eins würde mit Ihm.
[JJ.01_299,08] Es muß aber jeder Mensch gewisse Schwächen in sich tragen, die da die gewöhnlichen Fesseln des Geistes sind, durch die er wie in einer festen Hülse eingeschlossen ist.
[JJ.01_299,09] Die Fesseln können aber erst dann zersprengt werden, wenn die mit dem Fleische vermengte Seele sich durch die gerechte Selbstverleugnung also gestärkt hat, daß sie fest genug ist, den freien Geist zu fassen und zu halten.
[JJ.01_299,10] Aus dem Grunde kann der Mensch eben auch nur durch allerlei Versuchungen seine Schwächen gewahren und erfahren, wie und worin sein Geist geknebelt ist.
[JJ.01_299,11] Wenn er dann gerade in diesen Punkten sich in seiner Seele selbst verleugnet, so löset er dadurch dem Geiste die Fesseln ab und fesselt damit die Seele.
[JJ.01_299,12] Ist dann mit der gerechten Zeit die Seele mit allen den ehemaligen Geistesbanden gefestet, so geht dann freilich ganz natürlich der ganz entfesselte Geist in die ganze starke Seele über,
[JJ.01_299,13] und diese gelangt dadurch in alle himmlische Machtvollkommenheit des Geistes und wird dadurch für ewig vollkommen Eins mit ihm.
[JJ.01_299,14] In dem Ablösen einer Fessel um die andere aber besteht das Zunehmen der Seele in der geistigen Kraft, welche da ist die Weisheit und die Gnade.
[JJ.01_299,15] Die Weisheit ist das helle Schauen der ewigen Ordnung Gottes in sich, und die Gnade ist das ewige Liebelicht, durch das alle die endlosen und zahllosen Dinge, ihre Verhältnisse und Wege erleuchtet werden!
[JJ.01_299,16] Wie aber das beim Menschen also der Fall ist, also war es auch bei dem Gottmenschen Jesus.
[JJ.01_299,17] Seine Seele war gleich wie die eines jeden Menschen und war mit um so mehr Schwächen behaftet, weil der allmächtigste Gottgeist Sich Selbst in die gewaltigsten Bande legen mußte, um in Seiner Seele gehalten werden zu können.
[JJ.01_299,18] Also mußte die Seele Jesu auch die größten Versuchungen, Sich Selbst verleugnend, bestehen, um ihrem Gottgeiste die Bande abzunehmen, Sich damit zu stärken für die endloseste Freiheit des Geistes aller Geister, und also völlig Eins zu werden mit Ihm.
[JJ.01_299,19] Und ebendarin bestand denn auch das Zunehmen der Weisheit und Gnade der Seele Jesu vor Gott und den Menschen, und zwar in dem Maße, als Sich der Gottgeist nach und nach stets mehr und mehr einte mit Seiner freilich göttlichen Seele, welche da war der eigentliche Sohn."
Der erste Satz verweist auf die Schrift, also die Bibel:
Luk 2,40: "Das Kind aber wuchs und erstarkte, erfüllt mit Weisheit, und Gnade Gotes war auf ihm."
Der Unterschied scheint zu sein, daß Lorber aussagt das Kind nahm an Gnade und Weisheit zu, wogegen die hier zitierte Neue Elberfelder Übersetzung den Eindruck erweckt, als ob das Kind erfüllt mit Weisheit und Gnade aufwuchs. Da ich den Urtext nicht lesen kann, muß ich an dieser Stelle stehenbleiben. Solche Unterschiede kommen bei Lorber aber mitunter durchaus bewußt vor: (Nachtrag: Luk 2,52: "Und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gunst bei Gott und Menschen" Die nachstehende Abschweifung belasse ich trotzdem, wegen ihrer über den konkreten Fall hinausgehend nützlichen Aussage.)
Jesus als Tafeldiener:
"[GS.01_051,19] Also wendet euch denn nun auch an den alleinigen Herrn Jesum Christum, denn Er ist der alleinige Gott und Herr Himmels und der Erde. Wendet euch aber in eurer Liebe zu Ihm, und ihr werdet alsobald in Ihm und aus Ihm in euch die wahre Bestimmung des ewigen Lebens finden und dann allerklarst erschauen.
[GS.01_051,20] Diese (irrige) Dreieinigkeit aber muß in euch völlig untergehen, auf daß ihr die wahre Dreieinigkeit, welche da ist die Liebe, Weisheit und daraus hervorgehende ewige Tatkraft in dem alleinigen Herrn Jesus, erkennet!
[GS.01_051,21] Denket nicht, daß bei der Taufe Christi eine göttliche Dreipersönlichkeit geoffenbart ward; denn solches alles war ja nur eine Erscheinlichkeit, vom Herrn zugelassen, damit die Menschen dadurch sollten in dem Einen Herrn die volle Allmacht und die volle Göttlichkeit erkennen. Denn damals hat wirklich die Weisheit Gottes, als Sein ewiges Wort aus der ewigen Liebe hervorgehend, das Fleisch angenommen und hieß Gottes Sohn, welches ebensoviel besagt als: Die Weisheit ist die Frucht der Liebe und geht aus derselben hervor wie das Licht aus der Wärme. Und die ersichtliche Gestalt des Geistes Gottes über dem Sohne bezeichnete erscheinlich nur, daß die ewige unendliche Kraft Gottes zwar also wie die Weisheit aus der Liebe gehend, aber dennoch durch die Weisheit wirket, also wie die Wärme der Sonne im fortgepflanzten Lichte die Wirkungen hervorbringt.
[GS.01_051,22] Wenn ihr nun dieses alles einsehet, so werdet ihr es ja auch leichtlich begreifen, daß in dem Herrn, weil in ihm das gesamte unendliche Licht der Weisheit vorhanden war, also auch die gesamte unendliche Liebe, wie aus den Beiden die gesamte unendliche göttliche Tatkraft vorhanden sein mußten.
[GS.01_051,23] Denn also spricht ja auch Johannes: „In Christo wohnt die Fülle der Gottheit“, und spricht eben auch: „Im Anfange war Gott; Gott war das Wort, und das Wort war bei Gott; das Wort ist Fleisch geworden, und hat unter uns gewohnt.“ – Ihr saget zwar, es hieße also: „Im Anfange war das Wort, Gott war das Wort; denn das Wort war bei Gott, und Gott war im Worte.“ Solches ist einerlei! denn Gott und Wort ist eines und dasselbe wie Sohn und Vater. Oder wenn ihr saget: Wort und Gott, welches ebenfalls eines ist wie Sohn und Vater, da ist nicht eines früher denn das andere, denn Vater und Sohn oder Gott und das Wort oder Liebe und Weisheit sind von Ewigkeit her vollkommen Eins. Daher möget ihr auch den Text aus Johannes drehen, wie ihr wollet, so hat sein Zeugnis immer einen und denselben Sinn, nämlich, daß der Herr Einer ist, sowohl als Vater, als Sohn und als Geist!
[GS.01_051,24] Ihr saget, wie demnach solches zu verstehen wäre, da der Herr die Sünde wider den Vater und den Sohn als nachläßlich darstellte, aber die „Sünde wider den hl. Geist“ nicht? Solches ist ja doch leicht begreiflich; wer da kämpfet gegen die göttliche Liebe, den wird die göttliche Liebe ergreifen und wird ihn zurechtbringen, und wer da kämpfet wider die göttliche Weisheit, dem wird die göttliche Weisheit das gleiche tun. Sage mir aber, so es einen Toren gäbe, der da möchte gegen die unendliche göttliche Macht und Kraft sich im Ernste auflehnen, was kann wohl dessen Los sein, als daß ihn die göttliche unendliche Kraft ebenfalls ergreife und ihn verwehe hinaus in die Unendlichkeit, aus welcher er einen gar verzweifelt langen Rückweg haben wird, um sich wieder möglicherweise der Liebe und Erbarmung Gottes zu nähern.
[GS.01_051,25] Siehe, also tut ja alles dieses nur immer einer und derselbe Herr und erweiset sich jedem Menschen wie der Mensch will. Wer es demnach mit Seiner Kraft aufnehmen will, dem wird es der Herr auch zu verkosten geben, wie da schmecket Seine Allmacht gegen die Ohnmacht eines Geschöpfes! Denke dir aber ja nicht, daß der Herr solch einen törichten Kämpfer verdamme und vernichte; denn solches alles tut der Herr aus Seiner unendlichen Liebe, damit niemand verloren gehe. – Solches nun erwäget in euch, und ich will dann wiederkommen und euch führen, dahin, wie ihr es in euch werdet erkannt und gefunden haben!"
Hieraus habe ich nun einen größeren Ausschnitt zitiert, da das Thema der Dreieinigkeit gleich ebenfalls noch angesprochen wird und dies auch dafür brauchbar ist. Jesus als Tafeldiener hat also scheinbar falsch aus der Bibel zitiert, was die Angesprochenen auch bemerken:
"[GS.01_052,07] Damit ihr aber nun sehet, worin dieser Punkt besteht, so mache ich euch darauf aufmerksam, daß nämlich der Tafeldiener die angeführten Schrifttexte dem außen nach etwas durcheinander geworfen hat. Eine Korrektur habt ihr gleich während der Unterredung vernommen. Der Tafeldiener hat scheinbarer Weise einen Text aus dem Paulus genommen und ihn vom Johannes ausgesagt. Da aber der Redner dieser Gesellschaft und noch einige in der Schrift ziemlich bewandert sind, so ist ihnen solches aufgefallen, und das ist auch zuallermeist der Grund, warum sie ihre Köpfe zusammengesteckt haben.
[GS.01_052,08] Und unser Redner hat ihnen alsogleich heimlich bemerkt und gesagt: Meine lieben seligen Freunde! Wenn dieser Tafeldiener in der göttlichen Wahrheit so recht zu Hause wäre, da hätte er doch wohl nicht leichtlich den Paulus mit dem Johannes verwechselt. So aber hat er offenbar etwas von Johannes ausgesagt, was nur der Paulus gesprochen hat, – und dieser Punkt ist mir genug, zu glauben, daß unser Tafeldiener in der eigentlichen göttlichen Wahrheit nicht zu Hause ist; und so dürfte es wohl mit allem, was er gesprochen hat, einen sehr bedeutenden Anstand haben."
"[GS.01_052,12] Ihr werdet bemerkt haben, daß der Tafeldiener den Text des Apostels Paulus nicht völlig ausgesprochen und den Begriff „wesenhaft“ oder auch „leiblich“ oder „körperlich“ weggelassen hat. Sehet, das ist ein gar wichtiger Verbindungspunkt. Dieser Verbindungspunkt ist es ja eben, der dieser ganzen Gesellschaft mangelt; und solcher Verbindungspunkt besagt eben die tätige Liebe aus dem reinen Glauben an den alleinigen Herrn.
[GS.01_052,13] Nun sehet weiter, der ganze Johannes, welcher besagt das innere lebendige Wort oder die Liebe zum Herrn, faßt sich im himmlischen Sinne in dem vom Tafeldiener ausgesprochenen Texte zusammen und gibt hinsichtlich des Herrn allein das richtige Licht.
[GS.01_052,14] Paulus aber faßt dieses Licht lebendig in sich auf, welches ist die Liebe des Herrn im Johannes. Aus dem Grunde spricht dann auch Paulus: „Nun lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir!“ Also ist der vom Tafeldiener angeführte Text vollkommen aus dem ganzen Johannes und kann nicht von Paulus sein, weil dieser ganzen Gesellschaft noch das Wesenhafte der Liebe zum Herrn mangelt. – Was den ferneren Verfolg dieser wichtigen Abhandlung betrifft, wollen wir an der Seite der Gesellschaft nächstens betrachten."
"[GS.01_055,15] Der Hauptredner spricht: Meine lieben Freunde, in diesem Punkte, glaube ich, sollten wir hier nicht viel Fragen tun, sondern uns lediglich bestreben: erstens, sobald als möglich unsern angezeigten Palast zu erreichen, um dort die versprochene Aufklärung über das von mir und uns allen nicht verstandene Wort Gottes, besonders was den Paulus und Johannes betrifft, zu erhalten. Zweitens dürfen wir uns alle zum Grundsatze machen: weil die göttliche Dreieinigkeit für uns unsichtbar geworden ist, uns wieder an unseren evangelischen Christus zu halten. Denn dieser Ort hat nach Seinem Ausspruche: „In Meines Vaters Reiche sind viele Wohnungen“ – eine bei weitem größere Ähnlichkeit mit dem Himmel als der obige, da wir doch nur eine einzige Wohnung sahen. Aber nun nichts mehr weiter, denn sehet, unser vermeintlicher Tafeldiener kommt uns ja schon wieder entgegen. Also gehen auch wir ihm nur ganz still und ruhig entgegen."
"[GS.01_057,12] Unser Hauptredner spricht: O lieber Freund! Mir und sicher uns allen fängt nun ein ganz gewaltiges und völlig neues Licht an aufzugehen. Wenn ich aber nun zurückdenke an meine früheren Himmelsbegriffe, so kommen mir dieselben gerade so vor, als wenn ich auf der Erde manchmal am hellen Mittag zurückdachte an das Traumgebilde der Nacht. Welch eine Fülle muß im ganzen Worte des Herrn sein, wenn solches schon der erste Trieb aus dem Senfkörnlein weiset! Ja, jetzt begreife ich auch den Text, der da lautet:
[GS.01_057,13] „Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerem Schaugepränge, sondern es ist inwendig in euch.“ Ja, es wird mir jetzt gar manches klar. Ich fange auch an, zu begreifen, aus welchem Grunde du im obigen Scheinhimmel scheinbar einen Text des Apostels Paulus in den Johannes übertrugst. Der Paulus ist wohl auch eine Pforte, an welcher die Samenkörner des Wortes Gottes in der größten Prachtfülle angebracht sind, aber im Johannes, ja im ganzen Johannes leuchtet nun die Fülle der Gottheit in Christo wesenhaft hervor! Ich meine, Paulus spricht solches wohl in einem Texte aus. Das kommt mir vor wie ein Same. Johannes aber spricht solches in der Fülle aus, und das ist schon eine Pflanze. – Habe ich recht?
[GS.01_057,14] Der vermeintliche Tafeldiener spricht: Ja, du hast recht, und siehe, was du siehst, ist wohl der erste Trieb. Willst du das völligere Gedeihen dieses ersten Triebes erschauen, so gehe immer tiefer in deine dritte Phantasie ein, und du wirst bald die Früchte dieser herrlichen Anpflanzung in voller Reife ernten!"
An Begriffen wie "dritte Phantasie" bitte ich sich nicht zu stören, wenn sie hier auch für den Anhäner "alter Kirchen" verwirrend sein dürfte. Hier also hat Jesus in Lorbers Schriften scheinbar falsch aus der Bibel zitiert, doch tatsächlich hat es einen tieferen Sinn gehabt. So kann für mich an dieser Stelle zunächst nur die Frage sein, ob die Annahme bei Lorber inhaltlich der Bibel widerspricht.
Also wieder zur ursprünglichen Kritik:
"9. September 1844
[JJ.01_300,01] Wie lebte denn nun Jesus, der Herr, von Seinem zwölften Jahre bis zu Seinem dreißigsten Jahre?
[JJ.01_300,02] Er fühlte in Sich fortwährend auf das lebendigste die allmächtige Gottheit; Er wußte es in Seiner Seele, daß alles, was die Unendlichkeit faßt, Seinem leisesten Winke untertan ist und ewig sein muß.
[JJ.01_300,03] Dazu aber hatte Er den größten Drang in Seiner Seele, zu herrschen über alles.
[JJ.01_300,04] Stolz, Herrschlust, vollste Freiheit, Sinn fürs Wohlleben, Weiberlust und dergleichen mehr, also auch Zorn, waren die Hauptschwächen Seiner Seele.
[JJ.01_300,05] Aber Er kämpfte aus dem Willen der Seele gegen alle diese gar mächtigsten tödlichsten Triebfedern Seiner Seele.
[JJ.01_300,06] Den Stolz demütigte Er durch die Armut; aber welch ein hartes Mittel war das für Den, dem alles zugehörte, und Er aber dennoch nichts ,Mein‘ nennen durfte!
[JJ.01_300,07] Die Herrschlust bändigte Er durch die Untertänigkeit und durch den willigsten Gehorsam zu denen, die wie alle Menschen gegen Ihn – o wie – gar nichts waren!
[JJ.01_300,08] Seine ewige, allerhöchste Freiheit bestürmte Er eben damit, daß Er Sich, wennschon endlos schwer, den Menschen wie ein sklavischer Knecht zu den niedrigsten Arbeiten gefangengab.
[JJ.01_300,09] Den stärksten Hang zum Wohlleben bekämpfte Er durch gar oftmaliges Fasten – aus Not, und auch aus dem freien Willen Seiner Seele.
[JJ.01_300,10] Die Weiberlust bekämpfte Er durch nicht selten schwere Arbeit, durch magere Kost, durch Gebet und durch den Umgang mit weisen Männern.
[JJ.01_300,11] Ja – in diesem Punkte hatte Er ungemein viel auszustehen, indem Sein Äußeres und der Ton Seiner Rede von höchst einnehmender Art waren,
[JJ.01_300,12] aus welchem Grunde die fünf überaus schönen Cyreniusschen Mädchen in Ihn durch die Bank sterbensverliebt waren und untereinander wetteiferten, Ihm am besten zu gefallen.
[JJ.01_300,13] Ihm gefiel solche Liebe wohl; aber dennoch mußte Er allzeit zu jeder sagen: „Noli me tangere!“
[JJ.01_300,14] Da Er ferner die Bosheit der Menschen mit einem Blicke durchsah – und sah ihre Hinterlist und Heuchelei, Verschmitztheit und ihre Selbstsucht,
[JJ.01_300,15] so ist es auch begreiflich, daß Er sehr erregbar war und konnte leichtlichst beleidigt und erzürnet werden;
[JJ.01_300,16] aber da mäßigte Er Sein göttliches Gemüt durch Seine Liebe und darauf erfolgte Erbarmung.
[JJ.01_300,17] Und also übte Er Sein Leben durch lauter schwerste Selbstverleugnungen, um dadurch die zerrüttete ewige Ordnung wiederherzustellen!
[JJ.01_300,18] Aus dem aber läßt sich leicht ersehen, wie Jesus als Mensch die achtzehn Jahre unter beständigen harten Versuchungen und Bekämpfungen derselben zubrachte. –
[JJ.01_300,19] Und da nun das für jedermann nutzbringend dargetan ist, so bleibt nichts mehr zu sagen übrig, außer die dreitägige Verhandlung mit den Weisen und Gelehrten im Tempel, die aber jetzt, wie noch so manches andere, nicht folgen kann."
Auf dieses Kapitel aus der "Jugend Jesu" bezieht sich der Autor des im Thread selbst zitierten Buches wohl. Die Schlußfolgerung "Jesus Christus sei also ursprünglich reiner Mensch gewesen,und e r s t s p ä t e r s e i e r a u c h G o t t g e w o r d en" jedoch ist nicht richtig und zeigt die mangelhafte Kenntnis von Lorbers Schriften. In der Jugend Jesu und den sonstigen Werken Lorbers ist Jesus von Anfang an der Messias und entwickelt sich nicht erst von einem normalen Menschen zu einem Messias. Wenn sich Gott in seiner alleinigen Verkörperung als Jesus jedoch entwickelt, dann weil er Mensch geworden ist. Das ist ein großer Unterschied, der hier scheinbar nicht verstanden wurde. Nun möchte ich meine Behauptung noch belegen:
"[JJ.01_003,01] An einem Freitage morgens aber nahm Maria abermals den Wasserkrug und ging hinaus, ihn mit Wasser zu füllen, und horch! – eine Stimme sprach zu ihr:
[JJ.01_003,02] „Gegrüßet seist du, an der Gnade des Herrn Reiche! Der Herr ist mit dir, du Gebenedeite unter den Weibern!"
"[JJ.01_003,06] Aber sie hatte sich noch kaum so recht wieder in ihrer Arbeit eingefunden, siehe, da stand schon der Engel des Herrn vor der emsigen Jungfrau und sprach zu ihr:
[JJ.01_003,07] „Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast eine endlos große Gnade gefunden vor dem Angesichte des Herrn; siehe, du wirst schwanger werden vom Worte Gottes!"
"25. August 1843
[JJ.01_016,01] Und das Weib willigte ein und folgte dem Joseph hin zur Höhle; da sie aber zur Höhle kamen, da verhüllte sich dieselbe plötzlich in eine dichte weiße Wolke, daß sie nicht den Eingang finden mochten.
[JJ.01_016,02] Ob dieser Erscheinung fing sich die Wehmutter hoch zu verwundern an und sprach zu Joseph:
[JJ.01_016,03] „Großes ist widerfahren am heutigen Tage meiner Seele! – Ich habe heute morgen ein großwunderbarstes Gesicht gehabt, in dem alles sich also gestaltete, wie ich es jetzt in der Wirklichkeit gesehen habe, noch sehe und noch mehr sehen werde!
[JJ.01_016,04] Du bist derselbe Mann, der mir im Gesichte entgegenkam; also sah ich auch zuvor alle Welt ruhen mitten in ihrem Geschäfte und sah die Höhle, wie eine Wolke über sie kam, und habe mit dir geredet, wie ich nun geredet habe.
[JJ.01_016,05] Und ich sah noch mehreres Wunderbarstes in der Höhle, als mir meine Schwester Salome nachkam, der ich allein mein Gesicht am Morgen anvertraute!
[JJ.01_016,06] Darum sage ich denn nun auch vor dir und vor Gott, meinem Herrn: Israel ist ein großes Heil widerfahren! Ein Retter kam, von oben gesandt, zur Zeit unserer großen Not!“
[JJ.01_016,07] Nach diesen Worten der Wehmutter wich sobald die Wolke von der Höhle zurück, und ein gewaltiges Licht drang aus der Höhle der Wehmutter und dem Joseph entgegen – so, daß es die Augen nicht zu ertragen imstande waren, und die Wehmutter sprach: „Wahr ist also alles, was ich gesehen habe im Gesichte! – O Mann! du Glücklicher, hier ist mehr denn Abraham, Isaak, Jakob, Moses und Elias!“ –
[JJ.01_016,08] Nach diesen Worten aber fing das starke Licht an, nach und nach erträglicher zu werden, und das Kindlein ward sichtbar, wie es gerade zum ersten Male die Brust der Mutter nahm.
[JJ.01_016,09] Die Wehmutter aber trat mit Joseph nun in die Höhle, besah das Kindlein und dessen Mutter, und als sie alles auf das herrlichste gelöset fand, sagte sie:
[JJ.01_016,10] „Wahrlich, wahrlich, das ist der von allen Propheten besungene Erlöser, der da ohne Bande frei sein wird schon im Mutterleibe, um anzudeuten, daß er all die harten Bande des Gesetzes lösen wird!
[JJ.01_016,11] Wann aber hat jemand gesehen, daß ein kaum gebornes Kind schon nach der Brust der Mutter gegriffen hätte!?
[JJ.01_016,12] Das bezeuget ja augenscheinlichst, daß dieses Kind einst als Mann die Welt richten wird nach der Liebe und nicht nach dem Gesetze!
[JJ.01_016,13] Höre, du glücklichster Mann dieser Jungfrau, es ist alles in der größten Ordnung; darum lasse mich aus der Höhle treten, denn mir fällt es schwer nun auf die Brust, da ich empfinde, daß ich nicht rein genug bin, um die zu heilige Nähe meines und deines Gottes und Herrn zu ertragen!"
Jesus war nach Lorber also unverkennbar von Anfang an seines Menschseins Gott.

Dreieinigkeit bei Lorber widersprüchlich zu nachbiblischen Lehren?
"Unter völliger Verwerfung der Lehre von der Dreieinigkeit ,wie sie uns in den großen allgemeinchristlichen Bekenntnissen entgegentritt, wird in den Schriften Lorbers mit starker Betonung behauptet,in der Gottheit sind nicht drei Personen zu unterscheiden,,Gott der Vater,Gott der Sohn und Gott der Heilige Geist,sondern der in Jesus Christus erschienene Gott ist der alleinige Gott.Jesu Geist,das heilige,allerzeugende Ur-Machtzentrum Gottes,das ist der "Vater". Jesu Seele und Leib ,also das Menschliche an ihm,das ist der vom Vater geschaffene und ausgegangene "Sohn". Die vom Vater durch den Sohn in die Unendlichkeit ausstrahlenden Gotteskräfte sind der "Heilige Geist". Vater,Sohn und Heiliger Geist sind in Jesus Christus vereinigt."
An dieser Stelle kann jeder im vorigen Punkt nachlesen was Lorber beispielsweise über die Dreieinigkeit geschrieben hat. Für mich wäre nun die einzig interessante Frage wo Lorber hier den Schriften der Bibel widersprechen soll. Dazu also hier nichts weiter als das Folgende:
"[HGt.01_002,10] Dieses aber sage Ich jetzt: daß Ich bin der alleinige, ewige Gott in Meiner dreieinigen Natur als Vater Meinem Göttlichen nach, als Sohn Meinem vollkommen Menschlichen nach und als Geist allem Leben, Wirken und Erkennen nach. Ich bin von Ewigkeit die Liebe und die Weisheit Selbst."
"[HiG.03_40.08.18,51] Und ich Knecht sage Halleluja, Ehre und Preis und Ruhm Gott in der Höhe als dem Vater, Sohn und Heiligen Geiste Amen."


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 Betreff des Beitrags: Re: Archiv: Antwort zu Thread 4939
BeitragVerfasst: So 9. Dez 2012, 14:48 

Registriert: Fr 23. Nov 2012, 14:09
Beiträge: 230
Abgeschickt von Gotthilf am 13 Januar, 2005 um 18:03:46:
Antwort auf: Antwort zu Thread 4939 von Gotthilf am 13 Januar, 2005 um 18:01:06:
2. Teil meiner Antwort auf
http://www.jesus.de/foren/readframe.htm ... =0&t=4939&
Erlösung durch Vorleben?
"Worin besteht nun das E r l ö s u n g s w e r k ,das Christus vollbracht hat ? Er kam,um der Menschheit das Doppelgebot der Liebe zu Gott und zum Nächsten als das ewige Grundgesetz der ganzen Schöpfung zu verkündigen und an sich selbst vorzuleben. Sein Tod am Kreuz ist die Kröning seines v o r b i l d l i c h e n Lebens....."
Hier wird behauptet in Lorbers Schriften würde gelehrt das Erlösungswerk Jesu habe nur darin bestanden, daß er verkündet und vergelebt habe. Das ist so nicht richtig.
Der Lichtgeist des Lazarus: "[GEJ.04_136,16] Schon wandelt der Herr als wie ein Sohn armer Eltern im Fleische auf dieser Erde. Er, der Ewige, der Heiligste, hat bereits das große Erlösungswerk begonnen. Er will allen Menschen dieser Erde, die eines guten Willens sind, ein Vater werden für ewig. Fürder sollen die Menschen dieser Erde keinen unsichtbaren, ewig unzugänglichen, sondern einen zugänglichen und allzeit sichtbaren Vater haben. Und dieser Gott, der alles, was da fasset die ewige Unendlichkeit, erschaffen hat, wird in diesem Hause aus und ein gehen. Bewahret darum eure Herzen vor Unlauterkeit, auf daß dieses Haus würdig werde, Den zu ertragen, den Himmel und Erde nicht einzuschließen vermögen!"
Das Erlösungswerk ist die Schaffung eines für Menschen sichtbaren Gottvaters. Auch hier möchte ich wieder darum bitten sich nicht an bloßen Worten wie "Lichtgeist" zu stören.
Abraham: "[RB.01_079,18] O Herr, konntest Du damals den Weltbock ins Gestrüpp treiben und zum Zeichen gerechter Sühne auf den Brandaltar legen, so tue nun auch desgleichen in der Wirklichkeit! Denn war damals der Bock nur ein Sinnbild – wie ich selbst ein Vorzeichen Deiner Ankunft in die Welt und der zweiten Schöpfung durch Dein großes Erlösungswerk – so ist aber dieser Bock nun in der vollsten Wirklichkeit in der Welt so groß geworden, daß seine Geweihe nun schon in Deine Himmel reichen. So errichte nun auch den großen Brandaltar über die ganze Erde! Ergreife dies schändliche Tier, das sich mit seinen mächtigen Geweihen gewaltigst im dicksten Weltgestrüpp durch und durch verflochten hat, schlachte es und wirf es dann ins mächtige Feuer des großen Brandaltars!"
Nach Lorber ist mit dem Erlösungswerk auch eine zweite Schöpfung entstanden. Dies, hoffe ich, dürfte reichen um aufzuzeigen, daß Lorbers Schriften durchaus von in jeder Hinsicht gravierenden Auswirkungen des Erlösungswerks Jesu ausgehen.
Weiter die Kritik zu diesem Punkt: "....Er zeigte den Engeln und Geistern,wie sie durch tätige Liebe mitwirken könnten an der Erlösung der gefallenen Welt.
Die Heilige Schrift sagt:Christus gab sein Leben als Sühnopfer für die gefallenen Menschen. Lorber vollzieht hier eine Trennung : das Opfer vollbrachte nur die menschliche Seele Jesu,nicht der göttliche Urmittelfunken(von dem Lorber an anderer Stelle spricht;Anm. ... ).Das göttliche Urzentrum (von dem Lorber an anderer Stelle spricht ; Anm. ... )
war daran nicht beteiligt.So heißt es in einer Lorber-Zeitschrift: >Nach Lorbers Sicht
litt Jesus als Mensch und starb als Mensch<"
Zu Opfern allgemein schreibt Lorber:
"[GEJ.06_206,15] Sagte ein hintenstehender, freilich verkleideter Pharisäer, um Mich zu versuchen: „Meister, so denn die Opfer vor Gott gar keinen Wert haben, weshalb hat sie denn Moses und Aaron auf Jehovas Geheiß eingesetzt?“
[GEJ.06_206,16] Sagte Ich: „Um euch ein Bild zu geben von dem Opfer Dessen, der Sich nun in dieser Zeit freiwillig für alle Menschen aufopfert aus purster Liebe. Dann ward aber das Brandopfer und das Schlachtopfer auch zu einem Zeugnisse wider euch eingesetzt, auf daß ihr euch allzeit dabei erinnern sollet, daß ihr allzeit Sünder und von dem wahren Gott Abtrünnige waret und daher eines Sühnopfers bedurftet, das euch als ein treffendes Bild allzeit sagte, daß ihr euch durch eure vielen Sünden von Gott abgewendet habt und eines Mittlers benötiget, der euch mit Gott wieder verbinde und vereine.
[GEJ.06_206,17] Und so hat das eingesetzte Opfer keinen andern Wert als nur den der Belehrung. Es ist auch darum, von euch dargebracht, von gar keinem tatsächlichen Werte, der auch vor Gott etwas gölte, sondern hat für euch allein den Wert eines euch belehrenden festen Gotteswortes, gegeben in einem wohlentsprechungsvollen Zeichen, das für den Weisen sicher wohlverständlich ist. Wer es versteht, der hat dann auch schon alles, was das Zeichen lehrt. Soll das Zeichen für den Menschen aber auch bei Gott einen Wert haben, so muß er aus seinem Herzen also handeln, daß sein Handeln dem geistigen Sinne des Zeichens entspricht.
[GEJ.06_206,18] Der eigentliche geistige Sinn des Opfers, das ihr nun noch, aber ganz blind und sinnlos, verrichtet, und das darum auch für gar niemanden mehr irgendeinen Wert hat, aber besteht darin, daß ihr Gott über alles und euern Nächsten wie euch selbst lieben sollet, und daß ihr nicht treiben sollet allerlei Unzucht, Hurerei und Ehebruch. – Verstehst du das?"
Das könnte man nun so verstehen, daß Jesus nur belehrt und vorgelebt hat, dem ist aber nach Lorber nicht so, wie ich auch schon anhand von Zitaten zeigte. Was, wenn die Ofer nach der Bibel tätsächlich im Grunde so zu verstehen sind? Oder sollte ein allmächtiger Gott über die hoffentlich stattfindende Besinnung des Opfernden tatsächlich etwas davon haben, wenn ihm Tiere geopfert werden? Im übrigen möchte ich darauf hinweisen, daß nach der in meiner vorigen Antwort bereits zitierten Bibelstelle Gal 3,17ff davon geschrieben wird, daß das Gesetz, also auch die Opfervorschriften nur der Übertretungen der Menschenwegen der viel früheren Verheißung durch Engel hinzugefügt wurden. Danach heben diese alttestamentarischen Gesetze und Vorschriften die Verheißung nicht auf und diese Betrachtung dürfte auch ein anderes Licht auf die Vorstellung zum Opferverständnis in Lorbers Schriften für Mitglieder "alter Kirchen" werfen. Lorber widerspricht auch nicht dem Sühnetod Jesu Christi, er beleutet lediglich das Opferverständnis anders als es die heutige christliche Lehre abseits der Bibel es mitunter tut. Zudem hoffe ich gezeigt zu haben, daß nach Lorber das irdische Leben Jesu ein zentrales Ereignis in der menschlichen Geschichte war und er an dieser Feststellung nicht rüttelt. Ob die Seele das Opfer vollbracht hatte oder der Sohn in der göttlichen Dreieinigkeit dürfte zudem ziemlich auf dasselbe herauskommen.

Erlösung des Menschen durch Halten der Gebote?
"Es gibt nach Lorber nur einen einzigen Heilsweg.Er lautet: "Haltet die Gebote",
d.h. das große Grundgesetz;"Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst!"
Der Lorbersche Christus ruft im Großen Evangelium Johannis der
erlösungshungrigen Menschheit zu :
" Meine lieben Freunde und Brüder!Ich sage und rate euch wiederholt:
Nur T ä t i g k e i t zum allgemeinen Wohle der Menschen führt zur wahren Lebensvollkommenheit.Damit ist bekanntlich die Stufe der Religion des Judentums , des Alten Testaments ,gekennzeichnet.
Über diese Stufe kommt also Lorber mit seiner Lehre nicht hinaus...."
Eine solche Lehre wäre klar gegen die Gnadenlehre der Bibel, besonders in den Briefen.
Jesus: "[HGt.01_002,06] So jemand die Werke der wahren Buße gewirkt hat, der komme zu Mir, damit Ich ihn aufnehme wie einen verlorenen Sohn und ihn behalte in Meiner Kraft. Denn der Knecht kann raten, Ich aber kann es tun; der Diener kann belehren, allein die Erlösung ist nur Mein Werk; der Knecht kann beten, aber nur Ich kann segnen. Mein Diener muß richten gerecht; aber das Recht der Gnade hat nur der Herr. Daher sollen sie über den Dienern und Knechten des Herrn nicht vergessen!"
Das ist ein Zitat vom Beginn der Schreibtätigkeit Lorbers. Hier ist zu lesen, daß Gnade durchaus eine nicht unbedeutende Rolle spielt in den Schriften Lorbers. Hier wird das biblische Thema Knecht - Sohn aufgegriffen und indirekt ausgesagt: Der Knecht muß das Gesetz halten, der Sohn aber steht in der Gnade des Vaters.
Ein Engel: "[GEJ.06_190,15] Es sind unter diesen dir nun noch auf eine kurze Zeit sichtbaren zahllosen Scharen wohl auch schon einige wenige wahre Kinder Gottes da, – aber ihr, die ihr nun von dem Allerhöchsten von Ewigkeit belehrt und geleitet werdet, seid um ein Unaussprechliches besser daran! Denn es ist durchaus nicht ein und dasselbe, ob man ein Sohn des Hauses oder nur ein Knecht desselben ist. Den Kindern gehört alles, was der große Vater besitzt, den Knechten nur das, was der Herr ihnen geben will. – Verstehst du, mein lieber Agrikola, das?"
Hier kommt noch etwas mehr zur Geltung welche Gnade Jesus auch nach Lorber den Menschen bringt und nicht nur die Lehre von der Einhaltung von Gesetzen. Desweiteren ist dies auch innerhalb der Bibel ein Problem. Denn Jesus sagt in der Bibel, daß es Menschen geben wird, die Herr, Herr zu ihm sprechen, die er jedoch verleugnen wird. Was also sind das für Menschen? Nach Lorber sind dies meiner Ansicht nach Menschen, die wie gesagt zu Jesus: "Herr, Herr!" sagen, jedoch trotz der Gnade seine Gebote nicht halten und ihn auch nicht wahrhaft lieb haben. Im übrigen verweise ich auf die vielen Bibelstellen, die im Thread selbst genannt wurden um zu belegen, daß Gnade oder christliches Lippenbekenntnis ganz alleine eben nicht die Erlösung bringt.

Gerechtigkeit aus Gnade von Lorber abgelehnt?
"daß Christus,wie Paulus sagt,das Ende des Gesetzes ist und in ihm sich ein ganz neuer Weg auftut, der allein zum Heil führt,nämlich der Weg der Gerechtigkeit durch den Glauben
a n i h n a l s E r l ö s e r wird von Lorber n i c h t e r k a n n t, ja,die neutestamentliche Lehre von der Glaubensgerechtigkeit wird von ihm a u s d r ü c k l i c h u n d m i t E n t s c h i e d e n h e i t a b g e l e h n t . Nach Lorber ist für den Menschen das Ziel erreicht,wenn bei ihm durch t a t k r ä f t i g e s B e m ü h e n und unter der Hilfe Gottes der Geist reiner Gottes-und Nächstenliebe zur unbeschränkten Herrschaft gelangt."
Das ist schlicht falsch. Jesus ist nach Lorber der einzige Weg zur vollen Erlösung und nach Lorber kann man diese volle Erlösung alleine durch Halten des Gesetzes nicht erreichen.
Über Ps 93: "[HiG.03_43.05.26,02] Das heißt: Ich, der Herr Jesus Christus, bin der alleinige Gott aller Himmel und Welten in aller endlosen ewigen Fülle der göttlichen Macht, Kraft, Gewalt, Heiligkeit, Gnade, Liebe und Erbarmung, welches alles ist Meine ewige Ordnung, Weisheit oder die göttliche Gerechtigkeit. – Der Herr ist geschmückt und hat ein Reich angefangen, so weit die Welt ist, das heißt: Ich habe Mich aus Meiner Ordnung der Menschen der Erde erbarmt und will sie aufrichten in ihrem Geiste, und ihr Geist soll ein Herr sein in ihrer Seele und in ihrem Fleische; – und hat es zugerichtet, daß es bleiben soll, heißt: Ich gebe es aus den Himmeln dem Geiste im Menschen; das lebendige Wort soll von nun an bleiben im Menschen fort und fort, und der Tod solle keine Gewalt mehr haben."
Über eine Vision der Frau des Pilatus vor der Kreuzigung Jesu: "[HiG.03_47.06.28,08] Aber da ließ ihn sein Weib Tullia Innocentia rufen und vermeldete ihm insgeheim, wie sie gesehen mit klaren Augen, daß dieser Jesus auf den Wolken der Himmel daherschwebte, begleitet von zahllosen Myriaden der wunderseltsamsten Genien, – alle schrien mit Donnerstimme: „Heil unserem großen Gott; Heil dem ewigen allmächtigen Überwinder des Todes und der Hölle! – Wehe aber dir, Jerusalem; wehe euch, die ihr darinnen wohnet, euer Los wird sein der ewige Tod, die ewige Vernichtung, darum ihr Jesum nicht erkennet und Ihn richtet und Ihn kreuziget! – Dem allein Gerechten aller Gerechtigkeit sei ewig Ehre, Ruhm und alles Heil! – Darauf blickte dieser Jesus nach der Erde herab, und siehe, da erbrannte der ganze Erdkreis, und es war alles ein Feuer, und alles, was da atmet, wurde von diesem Feuer verzehrt! – Daher, lieber Pilatus, habe nichts zu schaffen mit diesem Gerechten!"
"[GEJ.03_020,04] Sagt Cyrenius: „Jawohl, Heil aller Welt und Gnade von oben, und hoch gepriesen sei der Name unseres Heilandes, der da heißet Jesus! Vor diesem Namen sollen in der Zukunft alle Völker der Erde, alle Engel der Himmel und alle, alle Geister unter und über der Erde beugen ihre Knie!“
[GEJ.03_020,05] Sagen der Engel, die Jarah, der Josoe, Ebahl und alle Jünger ein lautes „Amen!“."
Bei Bedarf kann ich noch mehr ähnlicher Zitate aus Lorbers Schriften nennen. Robert Blum ist über all dies hinaus etwa im gleichnamigen Werk (Robert Blum/ Von der Hölle zum Himmel) nur wegen seiner Liebe zu Jesus nach seinem Ableben von ihm, Jesus, gerettet worden, wobei Robert nicht einmal wirklicher Christ war und auch nicht nach religiösen Gesetzen gelebt hatte. Er war nach seinem Leben in der Hölle, doch nach seiner Liebe zu Jesus war er im Himmel. Das ist die Aussage dieses 1000 seitigen Werkes, was um so mehr zeigt wie unsinnig solche Behauptungen wie oben über Lorbers Schriften sind!

Geistige Wiedergeburt nach Lorber
In Bezug auf den vorigen Punkt: "Dann sin wir der Herrschaft der Materie entronnen. Dann ist die "geistige Wiedergeburt" erreicht."
Jesus: "[RB.02_254,11] So der Mensch aber zu einem rechten Erkennen gelangt, da wird dies ohnehin den Willen leiten, wie ein guter Reiter sein Pferd. Und der Wille wird dann mehr und mehr das zu wollen anfangen, was sein Erkennen als wahr, gut und somit zweckdienlich findet. Dadurch werden Wille und Erkenntnis einander stets befreundeter, bis sie endlich völlig eins werden, was dann die Vollendung des Menschen ergibt. Der Wille ist das Leben der Seele, das Erkennen dagegen liegt im ewig freien Geiste. Werden Geist und Seele eins, dann ist die zum ewigen Leben bedungene Freiheit durch diese geistige Wiedergeburt auch da, und der Mensch lebt dann schon in Meinem Reich, das da ist die Wahrheit und das ewige Leben."
Das als zusätzliche Klärung dieser Frage. Im Übrigen sei auf Luk 25ff hingewiesen, worauf im Thread bereits verwiesen wurde und zudem Joh 3,18-21. Daraus zeigt sich wieder wie sich Gnade und Werke nach der Bibel wie nach Lorber gegenseitig bedingen.

Verdammnis und Gericht nach Lorber
"Der Tod ist ja für den Menschen nur der Übergang in eine neue Lebensstufe.Drüben wird sie in eine weitere Schulung genommen und setzt ihre Entwicklung fort.
Ein allgemeines Gericht Gottes,wo die , die sich haben erretten lassen,begnadet werden zum ewigen Leben , und die beharrlichen Gottesfeinde verworfen werden , g i b t e s n a c h L o r b e r n i c h t , e b e n s o w e n i g e i n e "e w i g e V e r d a m m n i s " .
Schließlich werden alle,auch die großen Sünder ,wenn auch auf schwierigen und
peinvollen Wegen,doch zur Vollendung geführt."
Auch das stimmt so nicht, denn Lorber unterscheidet zwischen dem jüngsten Gericht jeder einzelnen Seele und einem letzten Gericht über die Menschheit.
"[HiG.02_42.01.25,12] Endlich siehe, um was jetzt fast gar alle Kirchen sich streiten! Siehe, es ist das Gold der Welt. Gold und Tod aber ist bei Mir in Hinsicht der Welt gleichbedeutend! Siehe, das ist der wahre Antichrist, der große Wunder nun tut! Aber seine Zeit ist vor der Türe! Verstehe es, des Frevels Ende und sein letztes Gericht ist vor dir und euch allen!"
Bezogen auf 2Petr 3,7: "[HiG.03_49.08.29,11] Aber diesmal sage Ich: Nur eine sehr kurze Frist sei euch noch gegönnt! Wohl euch, Menschen der Erde, so ihr diese zur rechten lebendigen Erhebung der Herzen der Völker benützen werdet, da solle über die grausamsten Werke des Krieges eine versöhnende Decke gezogen werden. Aber so die Großen die Kleinen am Geiste werden zu erdrücken beginnen, um dadurch ihrer desto leichter Meister zu sein, dann gebet aber wohl acht, welches Feuer der Rache aus allen Gräbern über die ganze Erde sich wird auszubreiten beginnen! – Und es solle dies ebendasselbe Feuer sein, von dem es geschrieben steht, daß durch dasselbe die Erde ein letztes Gericht wird zu bestehen haben."
Wenn im Übrigen einige Anhänger Lorbers, wie beispielsweise www.j-lorber.de meinen es gäbe kein allgemeines Gericht in naher Zeit, dann ist das ihre persönliche Meinung, die ich nach meinem Verständnis der Schriften Lorbers nicht teile. Hier bitte ich also Meinungen von Anhängern Lobers von den Schriften selbst zu unterscheiden.
Zur ewigen Verdammung möchte ich fragen, wie diese korrekt aus der Bibel hergeleitet werden kann.
Zudem möchte ich noch weiter anmerken, daß nach Lorber der Tod dieses irdischen Lebens keinesfalls nur der Übergang in ein anderes, gleichwertiges Leben ist.

Himmel und Hölle
"H ö l l e u n d H i m m e l s i n d k e i n e O r t e , w o d i e S e e l e n e n d g ü l t i g l a n d e n sondern Z u s t ä n d e , i n d i e s i c h d i e S e e l e n s e l b s t v e r s e t z e n oder auch geistige Entwicklungszustände der Seele."
Das ist zur Hälfte richtig und zur Hälfte unrichtig. Nach Lorber erzeugt der Mensch durch seine Liebe in sich Hölle oder Himmel oder viele Zwischenstufen. Nach dem Tod des Menschen ist dieser Ort jedoch zunächst gewissermaßen real. Ein Mörder findet sich beispielsweise an einem Ort voller Mörder wieder. Das ist dann seine Hölle, wenn nichts besseres in ihm ist, das ihm dieses Los erspart, wie die Liebe zu Jesus Christus. Wo dies der Bibel widersprechen soll wäre aber meiner Auffassung nach durchaus noch zu klären. Dazu stehe ich in diesem Forum zur Verfügung.

Reinkarnation
Zu diesem Thema habe ich mich bereits geäußert (bezogen auf jesus.ch). Ich werde irgendwann ein Lexikon zusammenstellen, dann wird das Thema darin sicher zufinden sein.

Himmelsstufen
"....Die "obere Welt" , in welche die Läuterungsbereiten nun gelangen,hat mehrere Stufen.Da ist zunächst der "Vorhimmel" oder das "Paradies",in der
obersten Luftregion,der Stratosphäre ,wo die Seelen die Gesellschaft höherer Engel erleben,die sie belehren.
Dann geht's empor in den sogenannten "Himmel" ,der dreifach gestuft ist:
in den Weisheits -,Liebe-Weisheits - und in den allerhöchsten Liebe-Himmel,das himmlische Jerusalem."
Zunächst bezieht sich dies teilweise wohl hierauf:
"10. Februar 1847
[Er.01_028,01] Wenden wir uns zuerst in die oberste Luftregion und sehen uns da um, was dahier für geistige Wesen zu Hause sind, und wie sie schalten und walten.
[Er.01_028,02] In dieser Region sind schon lauter vollkommene Geister, und lauter solche, die ehedem leibliche Menschen auf dem Erdkörper waren. Diese genießen schon fortwährend Licht; denn auch natürlichermaßen wird es in solcher Höhe nimmer vollkommen finster. Aber in der geistigen Natur ist da schon ein fortwährender, ununterbrochener Tag; denn diese dritte Region beurkundet schon ein drittes, ganz reines geistiges Stadium, während die zweite Region noch nicht rein und sehr häufigen Trübungen ausgesetzt ist; noch mehr aber ist es die erste oder unterste Luftregion, in welcher, gleichsam im ersten Stadium, Gutes und Böses wie Kraut und Rüben untereinander wallet."
Dieses Zitat ist aus einem Werk, das die Erde betrachtet. Hiervon auf das allgemeine Paradies zu verallgemeinern ist aber nicht richtig. Es geht in dieser Schrift nur um die Erde und nicht umsonst ist in Absatz 10 davon die Rede, daß diese Luftregion >ein< Paradies sei.
"[HiG.03_47.06.13,15] Ich schonte sicher jedes Sünders – der Ehebrecherin Schuld schrieb Ich in den Sand; von einer Buhldirne ließ Ich Mir die Füße salben; bei einem Zöllner und öffentlichen Sünder speisete Ich; die voll Aussatzes der Geilerei waren, reinigte Ich; Meinen Verräter begrüßte Ich als einen Freund; den Mörder am Kreuze nahm Ich ins ewige Paradies auf, und für alle, die Mich kreuzigten und kreuzigen ließen, bat Ich am Kreuze sterbend den heiligen Vater um Vergebung. Nur die Industrieritter wurden ohne Rücksicht und Schonung aus dem Tempel mit Stricken getrieben, und der reiche Prasser mußte zur Hölle! – Aus dem könnet ihr schon den Maßstab finden, wie dies Geschlecht bei Mir in Gnaden steht und stehen wird ewig"
Damit hat die vorige Stelle nichts zu tun und hier schreibt Lorber vom ewigen Paradies in das der Mörder aus Gnade von Jesus aufgenommen wurde.
Weiter ist dazu noch zu sagen, daß es so viele Stufen gibt wie Menschen.

Lorbers Lektüre
"Jakob Lorber hat sich , bereits bevor er die " innere Stimme " gehört hat , viel mit
okkulter Literatur beschäftigt."
Hier wäre eine Quellenangabe hilfreich, wie auch eine Angabe über die einzelnen Bücher, die Lorber bis 1840 gelesen haben soll.

Niedere Geistwesen redeten durch Lorber?
"Endlich bezeugt Lorber bisweilen,daß an mehr nebensächlichen Stellen ,z.B. bei Grüßen , die mitgeteilt werden , die Stimmen n i e d e r e r G e i s t w e s e n durch ihn geredet hätten."
Auch hier wären präzisere Angaben hilfreich. Es ist aber generell ein großer Unterschied ob man Geister beschwört oder ob Jesus den Kontakt zur Lehre herstellt. Hier ist geistiges Unterscheidungsvermögen gefragt, aber auch darüber kann bei Bedarf im Forum noch weiter diskutiert werden.
weitere Kritik: "So hat die Aussage , daß Jesus uns mit Gott versöhnt habe , bei Lorber - wie in diesem Thread aufgezeigt wurde - eine 100%ig andere Bedeutung als in der Bibel."
Mit ist nicht klar, was damit gemeint sein soll und ob dies nun bereits durch meine Erklärungen als erledigt zu betrachten ist.

Im Übrigen verweise ich nochmal auf die im Thread selbst zitierten Bibelstellen.


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