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 Betreff des Beitrags: Ökumene und Mission
BeitragVerfasst: Fr 28. Dez 2012, 18:20 
Administrator

Registriert: Mi 21. Nov 2012, 02:44
Beiträge: 96
Jesus Christus stiftete einen neuen Bund, in welchem er Menschen, die ihm nachfolgen zur Erlösung, zur geistigen Heilung führt. Jesus Christus als Gott hat fraglos auch Kenntnis über die Fakten des Lebens und weiß um alle Wahrheiten. Schon während seines irdischen Lebens waren sich die Menschen jedoch nicht einig über das was wahr genannt werden kann und danach drifteten die Lager weiter und weiter auseinander bis hin zu aussagekräftigen "Früchten" wie Mord und Vertreibung Andersglaubender.

Aber inwieweit sollten abweichende Meinungen von Mitchristen hingenommen werden? Schließlich ist in der Regel jede Seite davon überzeugt Recht zu haben, wie fundiert die jeweilige Haltung tatsächlich auch sein mag. Es ist fraglos möglich, daß eine Partei die Wahrheit kennt und die andere sie verkennt. Es ist ebenso möglich, daß beide in gewisser Weise richtig liegen, beispielsweise weil ein übergeordneter Zusammenhang von beiden Seiten nicht berücksichtigt wurde, der die Sache in einem größeren Zusammenhang sehen ließe. Natürlich kann es theoretisch auch der Fall sein, daß alle Parteien irren.

Wie kann eine Gemeinde funktionieren, wenn Christen verschiedene Auffassungen nicht auch stehenlassen können? Von gegenseitigem Haß sei hier nicht die Rede, denn der Widerspruch zu einem liebenden geschwisterlichen Geist ist diesbezüglich zu offensichtlich. Wem es um die Wahrheit geht, der streitet für seine Auffassung höchstens aus Sorge, nicht aus Rechthaberei. Das gilt natürlich auch für Christen, die Anhänger von Neuoffenbarungen gemeindeintern "stalken" wie es heute so schön heißt. Wo findet sich die Lösung für diesen Zwiespalt?

Zitat:
Und darum wird das geistige Reich stets bemüht sein, auch auf die Erde die Wahrheit zu bringen, um den Menschen den Aufstieg zur Höhe leichtzumachen, und wo sich nun ein empfangswilliges Erdenkind der Wahrheit aus dem Lichtreich öffnet, dort wird ein emsiges Arbeiten einsetzen von seiten der Lichtwesen .... jenes als Wahrheitsträger auszubilden, auf daß der Mensch nun die Mitmenschen gleichfalls in der Wahrheit unterweise. Je unberührter nun der Empfangende von irrigen Lehren geblieben ist, desto leichter ist ihm die Wahrheit zuzuleiten, denn er nimmt diese ohne inneren Widerstand auf. Doch nun beginnt seinerseits der Kampf gegen die Irrlehren, sowie er diese als Irrlehren erkannt hat. Er darf sie nicht aus Toleranz gelten lassen oder dulden, er muß offen gegen sie zu Felde ziehen, er muß den Irrtum als solchen brandmarken und den Nachteil auf die seelische Entwicklung warnend den Menschen vorstellen; er muß sie zu veranlassen suchen, darüber nachzudenken und sich zu entscheiden für oder gegen diese Irrlehren. Und er wird dies auch tun können und sich dazu gedrängt fühlen, sowie er selbst einen klaren Einblick gewonnen hat, sowie er um die Auswirkung der Wahrheit und die schädlichen Folgen des Irrtums weiß.

aus BD 2844

In dieser Passage scheint keine Rolle zu spielen, ob ein Mitmensch Christ ist oder nicht. Es gibt nur Wahrheit und Irrtum. Der Träger der Wahrheit allerdings muß die Wahrheit selbst erst vermittelt bekommen, Anhänger alter Kirchen würden hier den Heiligen Geist ins Spiel bringen, diese Neuoffenbarung bezieht sich auf "Lichtwesen". Es könne keine Toleranz (= Duldung) gelten in Hinblick auf eine Entscheidung für oder gegen diese (vermeintlichen) Irrlehren des anderen Menschen. Es müsse passend zu Kriegsgleichnissen des Neuen Testaments gebrandmarkt und zu Felde gezogen werden. Und dennoch: Gegner ist nicht der andere Mensch, nein ganz im Gegenteil. Es geht darum ihn vor Schaden zu schützen. Und was passiert nach der Entscheidung? Kann dann tolereriert werden?

Wie kann man sich das in der Praxis vorstellen? Was sagen andere Schriftstellen zu diesem Thema?

Zitat:
Wer ist weise und verständig unter euch? der zeige mit seinem guten Lebenswandel seine Werke in der Sanftmut der Weisheit. Habt ihr aber bitteren Eifer und Streitsucht in eurem Herzen, so lasset das Rühmen und lügt nicht wider die Wahrheit. Das ist keine Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, natürliche, teuflische. Denn wo Neid und Streitsucht ist, da ist Unordnung und eitel böses Ding. Die Weisheit aber, die von oben kommt, ist vor allem rein, sodann friedfertig, sanft, nachgiebig, lenksam, voll Erbarmens und guter Früchte, macht keinen Unterschied und ist ungeheuchelt. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden von denen, die Frieden halten.
Woher kommen Streitereien und Kämpfe unter euch? Woher anders als aus euren Lüsten, die da streiten in euren Gliedern wider einander? Ihr begehrt und könnt es nicht gewinnen, ihr neidet und eifert und könnt es nicht erlangen, ihr kämpft und streitet und habt es nicht, darum, daß ihr nicht bittet. Ihr bittet und empfangt nicht, weil ihr für euch übel bittet, auf daß ihr es in euren Lüsten vergeuden könnt. Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß der Welt Freundschaft Gottes Feinschaft ist; wer nun der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind. Oder meint ihr, daß die Schrift umsonst spreche! Eifernd begehrt sie des Geistes, den Er in uns wohnen ließ.
Er gibt aber größere Gnade; darum heißt es: Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt Er Gnade. So seid denn Gott untertänig. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch. Naht euch Gott, so naht Er Sich euch; reinigt die Hände, ihr Sünder, und haltet eure Herzen rein, ihr Wankelmütigen. Fühlt euer Elend, trauert und weint. Euer Lachen wandle sich in Klage und eure Freude in Betrübnis. Demütigt euch vor dem Herrn, so wird Er euch erhöhen! Redet einander nicht Übles nach, Brüder. Wer seinem Bruder Übles nachredet und seinen Bruder richtet, der redet wider das Gesetz und richtet das Gesetz. Wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du kein Täter des Gesetzes, sondern Richter.

Jak 3,13ff

Zitat:
Dringe darauf, daß sie den Obrigkeiten und Gewalten untertan sein, Gehorsam leisten, zu allem guten Werke bereit sein sollen; Daß sie niemand verlästern, nicht streitsüchtig, sondern nachgiebig sein, alle Sanftmut beweisen sollen gegen alle Menschen. Denn auch wir waren vordem unverständig, ungehorsam, irrgläubig, frönten mancherlei Begierden und Wollüsten, lebten in Bosheit und Neid, wurden gehaßt und haßten einander. Als aber die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes unseres Heilandes erschien, Erlöste Er uns, nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan, sondern aus Barmherzigkeit durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes. Den Er reichlich über uns ausgegossen hat durch unseren Heiland Jesus Christus, Auf daß wir, durch Seine Gnade gerechtfertigt, nach der Hoffnung Erben werden des ewigen Lebens.
Diese Lehre ist gewißlich wahr, und ich wünsche, daß du darüber eine feste Überzeugung gewinnst, auf daß die, so an Gott glauben, sich befleißigen, gute Werke zu tun. Solches ist gut und nützt den Menschen; Aber mit den törichten Streitfragen und Geschlechtsregistern, Zänkereien und Streitereien über das Gesetz habe du nichts zu tun; denn sie sind unnütz und eitel. Einen parteisüchtigen Menschen weise ab, wenn du ihn ein- oder zweimal zurechtgewiesen hast, Und sei versichert, daß ein solcher verkehrt ist und sündigt, und sich selbst verurteilt hat.

Ti 3,1ff

Diese Schriftstellen machen klar, daß es wichtige Themen gibt und unwichtige, über die es nicht zu (zer)streiten lohnt (was nicht bedeutet, daß man nicht darüber diskutieren kann). Auch oben kam klar zum Ausdruck, daß es da um Themen geht, die für das Leben der Seele wichtig sind. Es scheint also eine Rangordnung der Wichtigkeit zu geben. Eine gesamte Situation betrachtet bietet sich natürlich das Thema an, das als am folgenreichsten für die Seele des anderen Menschen angesehen wird und bei dem nicht stark abgeblockt wird. Ohne ein grobes Koordinatensystem dieser Art in Hinblick auf Verhältnismäßigkeiten kann die "Wahrheitsliebe" schnell auch schädliche Blüten treiben, die unter anderem in den letzten beiden Stellen thematisiert werden dürften.


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