So emotional aufgeladen der Name oder die Bezeichnung "Luzifer" (Lichtbringer) für viele Menschen war und ist, so sehr ist er immer wieder Streitapfel. Anthroposophen wird beispielsweise gerne bis heute vorgeworden eine frühe Zeitschrift habe "Luzifer" gehießen. Biblisch ist dieser Begriff praktisch nicht vorhanden, was die Angelegenheit nicht einfacher macht. Wikipedia teilt heute sogar dieses mit:
Zitat:
In der Offenbarung des Johannes (22,16 EU) spricht Christus von sich als dem „strahlenden Morgenstern“ (lat. stella splendida matutina). Aus diesem Grund hielten die frühen Christen „Luzifer“ für einen Namen Christi. Als Belege dafür dienen etwa die Hymne carmen aurorae[1] oder der Name des Heiligen Lucifer, eines Bischofs aus dem 4. Jahrhundert.
http://de.wikipedia.org/wiki/LuziferZitat:
Lucifer von Cagliari, auch Lucifer Calaritanus genannt, († 371) war Bischof von Cagliari auf Sardinien und wird dort als Heiliger der katholischen Kirche verehrt. Sein Name bedeutet wörtlich Lichtbringer und geht auf die lateinische Bezeichnung für Lucifer, den Morgenstern zurück.
Erstmals nachweislich in Erscheinung tritt Lucifer von Cagliari 354 als Mitglied einer päpstlichen Gesandtschaft am Hof des römischen Kaisers Constantius II. in Arles, deren Aufgabe es war, im Auftrag von Papst Liberius auf die Einberufung eines Konzils hinzuarbeiten. Als Legat des Papstes auf der Synode von Mailand im Jahre 355 erwies er sich als unbeirrbarer Verteidiger des nizänischen Glaubensbekenntnisses. Er weigerte sich, die von Constantius angestrebte Verurteilung des Athanasios zu unterschreiben und wurde daraufhin zunächst nach Syrien, dann nach Palästina und schließlich nach Ägypten verbannt. Sein kompromissloser Kampf gegen die Arianer ermöglichte es ihm nicht, mit ihnen auch nur in Kontakt zu treten. Er war auch nicht bereit, das von Athanasios veranlasste Konzil von Alexandria zu besuchen oder gar dessen Ergebnis – die Einigung mit den Meletianern – zu akzeptieren, obwohl ihm Kaiser Julian 362 die Rückkehr in seine Heimat erlaubt hatte.
Stattdessen bestimmte er in Antiochia mit Paulinos einen eigenen Bischof für die sich an das nizänische Glaubensbekenntnis haltende Gemeinde, womit das antiochenische Schisma vertieft wurde.
Lucifer von Cagliari ist als Theologe keine erwähnenswerte Persönlichkeit. Wohl scharte er eine größere Anzahl von Anhängern – unter ihnen Gregor von Elvira, Heraklidas von Oxyrhynchos und Ephesius von Rom – um sich, die als Luciferianer für kurze Zeit einen gewissen Einfluss ausüben konnten. Über die genauen Ansichten der Luciferianer gibt uns die „Altercatio Luciferiani et orthodoxi“ aus der Feder des ihnen gegenüber feindlich eingestellten Kirchenvaters Hieronymus Auskunft.
Seine Schriften sind wichtige sprachgeschichtliche Quellen, da er in ihnen oft Vulgärlatein verwendete.
http://de.wikipedia.org/wiki/Lucifer_von_CalarisDer Blick auf die beiden Passagen aus der Offenbarung des Johannes machen die Sache zumindest auf den ersten Blick auch nicht klarer:
Zitat:
Euch aber sage Ich und den übrigen in Thyatira, so viele als diese Lehre nicht haben, und welche die Tiefen des Satanas, wie sie es nennen, nicht erkannt haben, Ich will keine andere Last auf euch werfen. Doch was ihr habt, an dem haltet fest, bis daß Ich komme. Wer überwindet und hält Meine Werke bis ans Ende, dem will Ich Gewalt über die Völkerschaften geben. Und mit eisernem Stabe soll er sie weiden, und wie Töpfergeschirr sollen sie zerschlagen werden, Wie auch Ich von Meinem Vater empfangen habe; und Ich werde ihm geben den Morgenstern. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.
Off 2,24ff
Zitat:
Ich, Jesus, habe Meinen Engel gesandt, euch dies an die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern.
Off 22,16
Auch im 2.Petr 1,19ff findet sich eine aufschlußreiche Bezugnahme auf den Morgenstern:
Zitat:
Und wir haben ein noch festeres prophetisches Wort, auf das zu achten ihr wohl tut, als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. Und das sollt ihr vor allem wissen, daß jegliche Prophezeiung der Schrift nicht aus eigener Deutung geschieht. Denn es ist noch keine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern, vom Heiligen Geist getrieben, haben heilige Männer Gottes geredet. Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die verderbliche Spaltungen nebenbei einführen und den Herrn, Der sie erkauft hat, verleugnen und eine schnelle Verdammnis über sich herbeiführen werden.
Anhänger der Schriften von Lorber kennen den Namen "Luzifer" aus ihren Offenbarungen parallel zur heutigen Volksmeinung als Namen des Satans, weswegen solche Fragen in Richtung Urchristentum deutliche Fragen aufwerfen. Schließlich ist die Frage, ob ein Name nun Gott oder Satan bezeichnet keine Kleinigkeit. Der heilige Lucifer wird keine moderne Fälschung sein. Was kann man dazu meinen? Wer hat Recht?
Bei Lorber findet sich passend zur Verwendung bei für einen weltlichen Herrscher in Jes 14,12 dies:
Zitat:
„Wohl erzitterte sogar die Hölle drunten vor dir, so du ihr entgegenkamst. Sie erweckte dir ihre Toten, wie auch alle Böcke der Welt, und heißet alle Herrscher der Heiden (Irrgläubige aller Konfessionen) von ihren Thronen für dich aufstehen; aber diese werden zueinander sagen und zu dir reden: ‚Siehe, (was sollen wir tun?) Du bist geschlagen wie wir, und es geht dir gleichwie uns. Deine Pracht ist hinunter zur Hölle gefahren samt dem Klange der Harfen. Also werden die Motten auch dein Bett und die Würmer deine Decke sein! Wie bist du als ein schöner Morgenstern denn nun vom Himmel gefallen, wie (als eine schönste Zeder Libanons) zur Erde gefällt worden, die du doch selbst eine Richterin warst allen Heiden? Gedachtest du doch stets in deinem Herzen: ‚Ich allein kann in den Himmel steigen und meinen Stuhl über alle Sterne Gottes erhöhen! Ich allein will mich setzen auf den Berg des Stifts an der Seite gegen Mitternacht und will über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten!‘ (Als Stellvertreter Gottes!)
HiG.03_49.01.13,05ff
Und meines Ermessens passend zu den betreffenden neutestamentarischen Stellen:
Zitat:
In der Zeit, als Ich auf der Erde Meine Lehre den Menschen gab, da war das Heidentum nach allen Seiten hin weit über die ganze Erde ausgebreitet unter allerlei Formen und Gestaltungen, und Meine Lehre war nur ein heller Morgenstern in der großen Heidennacht. Der Morgenstern wurde bald und leicht von dem dichtesten Nachtgewölk der Heiden so gänzlich verdeckt, daß die Menschen nur hie und da mit Mühe seinen wahren Stand erraten konnten. Einige sagten: „Siehe da!“, und andere: „Siehe dort!“ Und es geschah, daß sie andere Sterne für den Morgenstern ansahen und hoch verehrten. Und so hatte das damals so großmächtige Heidentum ein leichtes zu tun, um den Morgenstern mit sich zu verschmelzen und zu vereinen und sich so dem Volke, das nach dem Morgensterne fragte, von dem es häufig reden gehört hatte, als der allein rechte, alte Morgenstern darzustellen.
Der also umwölkte und verunstaltete Morgenstern wirkt vor dem blinden Volke auch Wunderzeichen unter dem nur veränderten Namen des Zeus in den Meinen, und das Volk war zufrieden, und das alte Heidentum blieb mit sehr geringen Abänderungen. Aber Meine Lehre blieb dennoch auch trotz aller Verfolgungen bei wenigen unversehrt und wohl erhalten. Der edle Same, der auf ein gutes Erdreich fiel, schlug gute und feste Wurzeln, trieb und trug gute Früchte, wennschon im Verborgenen, von den Blindaugen der Hure Babels unbemerkt.
Aus dem Morgenstern ward eine Sonne, die nun vollends aufgeht, und das Gewölk des Heidentums wird diese Sonne nimmermehr derart zu verdecken vermögen, daß selbst ein Schwachsichtiger den Tag für die Nacht halten könnte.
Das Licht Meines Blitzes ist mächtig geworden und wird von der Heidennacht nimmerdar verdrängt werden.
GEJ.10_030,04ff
So kann zumindest festgestellt werden, daß es zwischen Lorber und Bibel hier keine Widersprüche zu geben scheint.