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Die letzten Beiträge des Themas - Wie entsteht "wahre Schrift"?
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  Betreff des Beitrags:  Re: Wie entsteht "wahre Schrift"?  Mit Zitat antworten
Zitat:
(Paulus:) Euer Besitz, eure Wissenschaft, alle eure Künste und Schätze, euer Leben selbst - nichts als Lüge und Trug war es! Und wäre die materielle Welt etwas Besseres, so müßte sie beständig sein, wie die Wahrheit selbst als eine und dieselbe für ewig beständig ist und bleibt! - Was aber bleibet in der Welt als beständig? Ich sage es euch - nicht einmal das Wort Gottes! Denn auch dieses wird so viel nur immer möglich von der Lüge der Welt durchtrübt und dann in allerlei Dummes, Falsches und Böses verkehrt. Darum ist es aber den Menschen verhüllt gegeben, auf daß es in seinem Heiligsten nicht verunreinigt werden kann. Die Welt ist nichts als eine auf eine bestimmte Probezeit gerichtete Lüge. So diese beim Menschen aufhört, dann erst beginnt das Gottesreich der ewigen Wahrheit!

RB.02_204,09
Beitrag Verfasst: Fr 18. Okt 2013, 17:51
  Betreff des Beitrags:  Re: Wie entsteht "wahre Schrift"?  Mit Zitat antworten
In unserer heutigen Mediengesellschaft sind wir gewohnt, daß verschiedene Sprachen von Figuren in Erzählungen meist nicht authentisch abgebildet werden. In deutschen Fassungen ist die Sprache aller Figuren, egal aus welchem Teil der Erde, in der Regel deutsch. Verständigungsprobleme sprachlicher Art werden höchstens am Rande angerissen.

Diese Frage stellt sich auch bezüglich der erzählerischen Neuoffenbarungen von Lorber. Als besonders interessantes Beispiel kann die Figur des Cado im Werk "Von der Hölle bis zum Himmel" betrachtet werden. Cado ist ein armenischer "Beduine" (RB.02_166,05, RB.02_164,01), der in seinen späteren Jahren als Räuber sein Einkommen bestritt durch welches er sich schon auf der Erde ein Schloß leisten konnte (RB.02_163,06). Im Jenseits wurde aus ihm schließlich ein Höllenbewohner, der sich selbst als durchaus selbstbewußt Teufel bezeichnet. Wie auch im Fall der umfassenden Schilderungen um Jesu Leben hat dieser Mensch sicherlich nicht deutsch gesprochen. Offenbart wurden diese Begebenheiten durch Lorber jedoch auf deutsch mit teilweise österreichischem Einschlag. Um den Originalwortlaut handelt es sich also in weiten Teilen dieser rückblickenden Werke nicht, bestenfalls um eine göttliche Übersetzung in die damalige Sprache. Fragt sich nur, wie umfassend erhellend selbst Gott solche Übersetzungen möglich wären, denn in verschiedenen Sprachen haben Begriffe ganz unterschiedliche kulturelle Hintergründe.

Der fragliche Beduine taucht im fraglichen Werk zunächst ohne erkennbaren Bezug auf. Das Werk schildert die Erlebnisse des Robert Blum im Jenseits, welcher zweifellos deutsch sprach, nicht armenisch. Im Werk jedoch sprechen beide miteinander, als ob es keine Sprachbarriere geben würde. Wie ist das zu erklären? Und welche Aufschlüsse lassen sich daraus für die Frage ziehen, wie "wahre Schrift" überhaupt entsteht?

Wenn manche Figuren starken Dialekt sprechen, so sprechen andere Figuren, typischerweise Engel und Himmelsbewohner eher Hochsprache. Und der armenische Beduine zeigt nun tatsächlich manche eher österreichisch anmutende Redewendung, ein Beispiel:
Zitat:
"Nicht, nicht so, Minerverl", spricht Cado weiter, "warum solltest du für mich nicht reif sein oder werden können?! O du bist schon sehr reif! Denn du bist auch schon schön alt geworden! Aber eine Passion wäre das nun, dich so recht con amore (nach Herzenslust) abzudrücken! Trillion tausend sapperment! Diese schönen und fetten, weißesten und zartesten Füße, diese Arme, dieser Nacken, dieser Busen! Und das Gesichtl! Nein, das wäre so eine Freude für unsereinen! Und nur ein einzigs Bußerl von diesen allerechtesten Rosenlippen! Oh, oh, oh, das wäre schon gar über alles! Daher, so geh und komme und mache meinem Herzen eine rechte Freude!"

RB.02_180,06

Was also ist da los? Zum einen wäre eine mögliche Teilerklärung darin zu finden, daß das ganze Werk die Erlebnisse des Sachsen Robert Blum wiedergeben will. Wenn im Jenseits die babylonische Sprachverwirrung möglicherweise nicht wie auf der Erde wirkt, sondern viele jenseitige Geister keine verschiedenen Sprachen mehr kennen, wenn sie sich gegenseitig anziehen. Das erklärt aber noch nicht die österreichischen Komponenten in der Niederschrift des Österreichers Lorber.

Die oben zitierte Stelle dürfte zudem von dieser Einordnung des Robert betroffen sein:
Zitat:
"Spricht Robert: "Freund Cado! Du kennst uns noch zu wenig, so du meinst, daß wir dir hinderlich sein könnten in Ausführung deines guten Planes mit der Minerva. Siehe, was du bisher geredet und getan hast, das hast du durch uns getan! Denn Gott der Herr, dessen Name herrlich ist, überherrlich, hat uns eben dazu die gerechte und hinreichende Kraft und Macht erteilt. Wärest du ganz allein vor dieser sogenannten Minerva gestanden, da wärest du ihr auch schon lange als ein schnödestes Opfer gefallen. Wir waren es ja, die dir jegliches Wort in den Mund gelegt haben.

RB.02_183,09

Cado hat nach seinem Aufenthalt in der Hölle nämlich festgestellt, daß das Leben dort nicht so angenehm ist und bereut frühere Mahnungen zu Buße durch Petrus und Paulus in den Wind geschlagen zu haben. In der Folge versucht er Satan höchstselbst zu seinem Willen hin zu bekehren, was auf Wohlfallen Jesu stieß.

Aber auch wenn man berücksichtigt, daß hier eine Art von Zungenrede vorliegen könnte, erklärt das nicht die Herkunft der österreichischen Elemente. Möglich wäre der Einsatz des Dialekts, der dem Schreiber geläufig war, um irgendeinen Dialekt anzuzeigen.
Beitrag Verfasst: Do 10. Okt 2013, 15:11
  Betreff des Beitrags:  Re: Wie entsteht "wahre Schrift"?  Mit Zitat antworten
Aus zwei Erfahrungsberichten vermutlich junger bibelbezogener Christen mit meinen eigenen Hervorhebungen:
Zitat:
Um Gottes Stimme zu erkennen brauche ich Zeiten nur mit ihm, in Ruhe und Stille. Zeiten, in denen ich den Klang seiner Stimme kennenlerne, indem ich begreife, wo Gottes Herz schlägt. Genau wie ein kleines Kind, dass viel Zeit mit den Eltern verbringt und dabei die Stimmen der Eltern kennenlernt und ihr Wesen erfasst, muss ich viel Zeit mit Gott und seinem Wort verbringen, weil ich lernen möchte, seine Stimme deutlicher zu hören.

Seine Stimme ist vielfältig und begegnet mir auf verschiedene Art: durch Worte anderer Menschen – durch ein Bild, das mir im Alltag begegnet – durch eine Situation, die mir beim Beten einfällt – durch eine Bibelstelle, die mir ins Auge fällt und zu meinem Herzen spricht, wie die Stimme eines Freundes und auf manche andere Art.

Dabei habe ich gelernt, dass sich Gottes Stimme und sein geschriebenes Wort niemals widersprechen! Darum ist es notwendig sein Wort gut zu kennen, damit ich immer weniger meine eigenen Wünsche und Sehnsüchte mit „Gottes Reden“ verwechsle und immer besser lerne das Eine vom Anderen zu unterscheiden.

Immer wieder habe ich erlebt, dass Gott mich einen Weg leitet, der gegen meine Wünsche und Vorstellungen geht. Das kann durchaus passieren, denn schließlich ist er Gott. Er hat das Recht dazu, denn er hat den Überblick – ich nicht. Manchmal traute Gott mir etwas zu was ich mir selbst nicht zutraute. Manchmal hatte er eine Perspektive, wo ich nicht sehen konnte, wie ich mit den zu erwartenden Situationen umgehen sollte. Aber das ist ja eigentlich auch nicht notwendig, wenn ich Gott vertraue, dass er mit mir ans Ziel kommt.

Wer Gottes Stimme erkennen will, braucht andere Christen

In all dem merke ich, wie wichtig Christen füreinander sind, und wie konkret Gottes Stimme in Korrektur und Ermutigung füreinander sein kann. Ich liebe es anderen Menschen Geschenke zu machen und besonders mag ich es, von Gott Ermutigungen für Andere zu bekommen und sie weiter zu geben. Sicherlich muss man genau prüfen, was von Gott kommt und was eigene Gedanken sind. Vieles behält man besser für sich, aber ich habe auch erlebt, wie hilfreich das sein kann, wenn man sorgfältig abwägt, und prüft, ob ein Bild oder Wort durch die Bibel und durch Geschwister bestätigt wird.

http://www.lkg.de/verbandszeitschrift-b ... ennen.html
Zitat:
Wie man die Stimme Gottes hört

Die Bibel sagt uns, dass wir vom Heiligen Geist geleitet sein müssen. Darum muss es für jeden von uns möglich sein, die Führung des Heiligen Geistes in uns zu erkennen.

Eigentlich gibt es vier Arten von „Stimmen“, die wir zu uns sprechen hören. Die offensichtlichste ist unsere eigene Stimme. Neben dem Gebrauch unserer über die Stimmbänder sprechenden Stimme sprechen wir auch in unserem Kopf zu uns selbst, sehen Bilder, haben Gefühle und Wünsche. Unser Verstand sagt uns, was wir denken. Unser Wille sagt uns, was wir wollen. Und unsere Emotionen sagen uns, was wir fühlen. Die Bibel bezeichnet unseren Verstand, unseren Willen und unsere Emotionen als unsere “fleischliche Natur” und was sie uns sagen ist somit die „Stimme des Fleisches.“

Dann ist da die “Stimme” anderer Menschen, die unsere Aufmerksamkeit fesseln will.

Die dritte Stimme ist die Stimme des Teufels. Der Teufel verfügt über listige Wege, auf denen er zu uns spricht und die er über die Jahrtausende vervollkommnet hat. Er erscheint nicht vor uns in einem roten Gewand mit Hörnern und Hufen und spricht laut zu uns. Er macht das viel subtiler. Er wirft Gedanken in unseren Sinn wie feurige Pfeile. Er spricht zu uns durch weltliche Ideen und Sichtweisen, die er anderen Menschen eingegeben hat.

Die vierte Stimme ist die wichtigste, aber auch die subtilste. Es ist die Stimme Gottes. Gott spricht nicht zu uns in unserem Verstand, sondern in unserem Geist, weil dort der Heilige Geist lebt. Unglücklicherweise neigen wir dazu, den größten Teil unseres Gedankenlebens in unserem Kopf zu verbringen, mit anderen Worten: „im Sinn des Fleisches.“ Hier sind wir fokussiert auf die sensorische Welt um uns herum, wo unsere physischen Sinne, Gedanken, Gefühle und Wünsche konstant auf weltliche, fleischliche Weise bombardiert und stimuliert werden. Wir neigen dazu, sozusagen an der seichten Oberfläche zu leben und nur selten tiefer zu tauchen, wo der Geist Gottes in uns lebt. Die Folge ist, dass viele von uns weder wissen, wo unser Geist ist noch wie man von seinem Geist hört und geleitet wird. Deshalb sind wir eine dankbare Zielscheibe für die vielen Täuschungen des Teufels.

Von Gott zu hören ist keine Wissenschaft. Wie alles im christlichen Leben ist das Hören von Gott eine Reise und auf dem Weg befindet sich jeder an einer anderen Position. Die Reise ist nie zu Ende und niemand ist je „angekommen“. So möchte ich hier einige meiner „Reiseerfahrungen“ weitergeben um jenen zu helfen, die ihre Reise erst nach mir angetreten haben.


"Der Sinn des Fleisches" – unser größter Feind

Hier eine interessante Frage: Wer ist unser größter Feind? Nein, nicht der Teufel! Unser größter Feind sind unser Verstand, unser Wille und unsere Gefühle, welche die Bibel manchmal als “unsere Sündennatur” oder unser “Fleisch” bezeichnet. Wenn wir keine sündhafte Fleischesnatur hätten, könnte der Teufel gar nicht bei uns landen. Jesus hatte einen Körper aus Fleisch und Blut, jedoch keine Sündennatur wie wir. Darum konnte der Teufel bei ihm nicht landen (Johannes 14:30).

...

Unser “Fleisch” ist unsere gottlose, menschliche Natur und unser natürliches Verlangen ist den Dingen des Geistes entgegengesetzt und befindet sich kontinuierlich im Konflikt mit dem Geist. Die Lösung ist, gewohnheitsmäßig im Geist zu leben, immer für den Geist ansprechbar zu sein und vom Geist in uns kontrolliert und geleitet zu werden. Wenn wir uns damit beschäftigen, Dinge in unserem Verstand zu analysieren und versuchen, die Lösung unserer Probleme auszutüfteln, hindert uns das daran, die Stimme des Herrn klar zu hören.

Nun, ganz offensichtlich müssen wir unseren Verstand und unsere Denkfähigkeit täglich nutzen, doch das Problem ist, dass wir dazu neigen, fast ausschließlich unsere Denkfähigkeit zu gebrauchen und nie Gott zu irgendeiner der Entscheidungen zu befragen, die wir treffen.

...

Der erste Schritt, um Gott zu hören, besteht darin, damit aufzuhören, dass wir so viel auf unser Fleisch hören! Das ist nicht einfach, doch um Gott zu hören ist es wichtig, unser Denken abzuschalten und unsere Gefühle zu neutralisieren. Unser Fleisch will immer mitreden und seine Meinung dazu sagen, was wir tun sollten, doch wir müssen all das ignorieren und stattdessen auf unseren Geist hören. Wenn wir beispielsweise fest entschlossen sind, etwas Bestimmtes zu tun, dann könnten wir Gott überhören, wenn er uns zu sagen versucht, dass wir es nicht tun sollten. Wenn wir das Pro und Kontra gegeneinander abgewogen und die Entscheidung getroffen haben, die unserem Verstand am vernünftigsten erscheint, dann empfinden wir vielleicht nicht mehr die Notwendigkeit, Gott dazu zu befragen, obwohl er uns vielleicht zu einer noch besseren Entscheidung führen könnte. Wenn wir eine Sache unbedingt tun wollen können unsere Emotionen Gottes Stimme ersticken, wenn er uns davon abhalten möchte, einen Fehler zu machen.

...

Wir haben den natürlichen Hang dazu, uns zu wünschen, dass Gott laut auf irgendeine handfeste Weise zu uns spricht, damit wir auch genau wissen, dass er es war und was wir tun sollen. Gelegentlich spricht Gott hörbar oder auf eine andere sensationelle Weise zu Menschen, doch das ist nicht seine normale Art, mit uns zu sprechen. Warum? Weil sich bei Gott alles um Glauben dreht und es ohne Glauben unmöglich ist, ihm zu gefallen (Hebräer 11:6). Die Sache mit dem Glauben ist, dass wir uns damit abfinden müssen, dass nicht alle unsere Fragen beantwortet werden! Wenn Gott immer laut und vernehmlich zu uns sprechen würde und wir ihn genauso hören könnten, wie unsere Mitmenschen, dann bräuchten wir keinen Glauben mehr, um ihn zu hören. Wenn Gott andererseits so sanft und leise mit uns spricht, dass wir uns angewöhnen müssen, ganz genau auf unseren Geist zu hören und Gott näher zu kommen, um ihn besser zu hören, dann gehört eine Menge Glauben dazu und es erfordert das Kultivieren einer tieferen, persönlicheren, intimeren Beziehung mit dem Herrn. Und das ist genau das, worauf es Gott ankommt!

Die klare und einfache Tatsache ist, dass Gott gewöhnlich auf so eine leise, unspektakuläre Art und Weise mit uns spricht, dass wir uns fast nie zu 100% sicher sind, ob er tatsächlich zu uns gesprochen hat. Daran müssen wir uns einfach gewöhnen. Wenn wir einmal über den “Spleen” hinweggekommen sind, von Gott auf spektakuläre, laute, übernatürliche Weise hören zu wollen, beginnen wir die kleine, leise Stimme in uns zu erkennen, die er gewöhnlich benutzt.

Ein Beispiel: Hast du schon einmal etwas getan, das dein Gewissen geplagt hat? Tief in dir wusstest du, dass es falsch war, doch woher wusstest du das? Weil da irgendetwas ganz tief in uns ist, das genau weiß, ob etwas richtig oder falsch ist. Irgendwie weiß unser “Wisser” diese Dinge und es plagt unser Gewissen, wenn wir Dinge tun, von denen unser “Wisser” weiß, dass sie nicht richtig sind. Dieser „Wisser“, den wir tief in uns spüren, ist der Punkt, an dem Gott oft zu uns spricht. Daran ist nichts Spektakuläres oder Sensationelles. Es ist die kleine, leise Stimme Gottes.

Der Heilige Geist lebt in deinem Geist, den die Bibel auch manchmal unser “Herz” nennt (2. Korinther 1:22) oder den "inwendigen Menschen" (Römer 7:22) und dort wirst du gewöhnlich hören, dass Gott zu dir spricht. Wir haben ja bereits herausgearbeitet, dass die “Stimme” des Teufels, der Welt oder anderer Menschen oft klingt, wie die eigenen, inneren Gedanken oder Gefühle. Nun, jetzt wird es interessant, denn die Stimme Gottes kann ebenfalls klingen wie unsere eigenen, inneren Gedanken oder Gefühle oder die “Stimme” anderer Menschen. Doch es gibt einige gravierende Unterschiede. Der Teufel schießt verdammende Gedanken in unseren Sinn, doch der Geist baut uns immer auf. Der Heilige Geist überführt uns von Sünden in unserem Leben, doch er bringt nie Verdammnis und wir müssen lernen, den Unterschied zu erkennen. Überführung macht uns unsere sündhaften Handlungen bewusst und zeigt auf, dass wir sie bekennen und Buße tun müssen, doch Verdammnis bewirkt, dass wir uns schlecht oder wertlos fühlen. Selbstmitleid und Selbstverdammnis kommen vom Teufel, also widerstehe immer diesen Impulsen und erlaube dir nicht, ihnen nachzugeben. Der Heilige Geist spricht immer in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes und darum ist es so wichtig, das Wort Gottes, welches der Wille Gottes ist, möglichst genau zu kennen. Wenn wir nicht wissen, was die Bibel sagt kennen wir Gottes Willen oder Charakter nicht sehr gut. Dann wird es für den Teufel leicht, uns durch falsche Lehren in die Irre zu führen, die für unseren Verstand Sinn machen. Der Apostel Johannes sagte, dass das Wort bei Gott war und dass das Wort Gott war und dann Fleisch wurde und unter uns wohnte (Johannes 1:1, 14). Gott und sein Wort sind nicht trennbar . Wenn du also das Wort Gottes nicht sehr gut kennst, dann kennst du auch Gott nicht sehr gut. Du liebst Gott nicht mehr als du sein Wort liebst. Wenn du also das Wort Gottes mit Geringschätzung behandelst indem du es nicht liest und deinen Geist damit füllst, behandelst du Gott mit Geringschätzung. Wie hast du in letzter Zeit das Wort Gottes behandelt? Hast du deinen Geist täglich damit genährt? Darüber muss jeder wirklich ernsthaft nachdenken. Doch falle nicht in Selbstverdammnis, wenn das Fazit nicht so gut ausfällt. Tue einfach Buße und beginne ab sofort, Gott besser kennen zu lernen!

Die “Stimme” Gottes ist also eigentlich gar nicht wirklich eine Stimme, sondern mehr ein “Wissen” tief in uns. Manchmal empfindest du ein einzelnes Wort oder einen Satz oder ein Bild in dir und es ist vielleicht begleitet von einem “Blitz” des Wissens, was es bedeutet. Es ist als würde das Blitzlicht einer Kamera kurz aufblitzen und du weißt einfach, was Gott meint, weil er es deinem Geist erleuchtet hat. Dein "Wisser" weiß, was Gott meint, doch es ist gewöhnlich sehr schwach und leicht zu verpassen wenn du es noch nicht gewohnt bist, in dir auf Gott zu hören. Und dein Verstand und deine Gefühle können dich sehr leicht dann sehr leicht denken lassen, dass es nicht wirklich Gott war, der da zu dir gesprochen hat. Dein Fleisch ist um ein Vielfaches lauter als Gottes Stimme in dir und er spricht so sanft und leise weil er dich dazu bewegen will, dich mehr auf ihn zu fokussieren als auf deine fleischlichen Wünsche und Überlegungen.

Ich kann gar nicht genug betonen, wie leicht man sich selbst davon überzeugen kann, dass es nicht Gott gewesen sein kann, der zu einem gesprochen hat. Es hat sich einfach nicht übernatürlich oder göttlich “angefühlt” und oft macht es keinen Sinn für deinen Verstand. Mit etwas Übung wird man manchmal diesen Klang von Autorität in seinen Empfindungen ausmachen können, doch auch dieser ist sehr schwach und wird im Geist wahrgenommen, nicht im Verstand.

http://www.eaec-de.org/Gottes_Stimme_hoeren.html
Beitrag Verfasst: Mo 31. Dez 2012, 18:02
  Betreff des Beitrags:  Re: Wie entsteht "wahre Schrift"?  Mit Zitat antworten
Da dieses Thema entscheidend ist, werde ich es periodisch fortführen und freue mich über Beiträge mit guten Ideen hierzu. Diesmal möchte ich eine erste Skizze einer möglichen Annäherung entwerfen.

1. Gottes Absicht: Keine klaren Gottesbeweise

Dieser Punkt wirkt vielleicht oft wie eine Behelfsausrede, meines Ermessens unterschätzt man seine Grundsätzlichkeit jedoch schnell.

Ein allmächtiger und allwissender Gott könnte definitiv alle Geheimnisse, die die Menschen bewegen aufklären, sofern das menschliche Fassungsvermögen diese begreifen kann. Entweder gibt es also keinen solchen Gott oder er hat seine Gründe sich nicht völlig klar und unwiderlegbar zu offenbaren.
Zitat:
Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe Meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in Meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig.
Thomas antwortete und sprach zu Ihm: Mein Herr und mein Gott!
Spricht Jesus zu ihm: Weil du Mich gesehen hast, Thomas, hast du geglaubt. Selig sind, die nicht sehen und glauben.
Viele andere Zeichen nun tat Jesus vor Seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buche. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus ist der Christ, der Sohn Gottes, auf daß ihr glaubt und Leben habt in Seinem Namen.

Joh 20,27ff

Selig sind also die, die nicht sehen und trotz des Nichtsehens glauben. Das kann man als fromme Verteidigungstaktik betrachten, durch die Gläubige oder hier vielmehr die Glaubensgründer sich weitgehend unangreifbar machen möchten.

Jedoch hätte "Sehen" die Folge, die in Lorbers Schriften als "gerichteter Wille" bezeichnet wird. Gäbe es einen derartigen Gottesbeweis, daß kein Mensch die Existenz Gottes bezweifeln könnte ohne sich selbst vor den Kriterien des Verstandes zu diskreditieren, was bliebe den Menschen anderes übrig als auch die "theologischen" Inhalte dieses Gottes für wahrscheinlich richtig zu halten? Das nicht zu tun würde ein wesentlich höheres Maß an Widerstand gegen diesen Gott voraussetzen, dies wäre ohne Umnachtung des Verstandes quasi nur noch bewußt möglich.

Das will Gott aber nicht, denn er hat diese Welt, diese Existenz eingerichtet, damit die Menschen sich zwischen zwei Herren entscheiden - und zwar vor allem geistig nach ihrem Herzen. Denn Gott ist Liebe und zieht Liebe an. Diese Liebe möchte prüfen, inwieweit einzelne Menschen unter erheblich widrigen Umständen dennoch an dieser Liebe festhalten, so mit ihr verbunden sind, daß sie sich auch in einer Höllenwelt nicht davon trennen mögen.

Das wieder könnte theoretisch auch ganz ohne Offenbarungen funktionieren. Aber Gott praktiziert einen Mittelweg zwischen den Extremen, was meines Ermessens auch mit geistigen Gesetzmäßigkeiten zusammenhängt.

2. Welchen Zweck verfolgen göttliche Offenbarungen?

Den Maßstab von BD8858 angelegt müßte es so sein, daß Gott nicht von sich aus Fehler in die Offenbarungen mischt. Aber er läßt es zu, daß diese Fehler entstehen.

3. Gott spricht mit Menschen

Von alttestamentarischen Büchern bis zu Neuoffenbarungen zieht sich eine Linie der Anspachen Gottes gegenüber bestimmten Menschen. Die Bibelbücher sind zwar nicht komplett diktiert, enthalten jedoch in nicht geringem Umfang Passagen, die zumindest als direkte wörtlich niedergeschriebene Aussagen Gottes dargestellt werden. Es ist also in keiner Weise so, daß Kommunikation in einer solchen Art erst mit neueren Offenbarungen begonnen hätte. Wie genau das vor tausenden Jahren stattfand ist oft nicht mehr nachvollziehbar. Viele Christen hält das unverständlicherweise trotzdem nicht von Vorwürfen des Spiritismus oder dergleichen anderem ab.

4. Wie spricht Gott "technisch gesehen" mit Menschen?

4.1. Auswahl und Anleitung von Wortpropheten

Sowohl alte als auch neue Propheten wurden von Gott teilweise regelrecht genötigt. Besonders von neueren Propheten ist überliefert in welcher Weise Gott sie anleitete. Dabei wurde deutlich, daß es offenbar auch von Seiten des Menschen bestimmter Vorbedingungen bedarf die Botschaft Gottes möglichst klar und rein empfangen zu können.

Nur: Muß Gott sich darin wirklich von Menschen und ihrem inneren Zustand abhängig machen? Er müßte sicher nicht, so wie er auch einfach ein Buch vom Himmel fallen lassen könnte. Was es mit diesen Voraussetzungen genauer auf sich hat klärt das aber noch nicht auf.

4.2. Welche Rolle spielt der Verstand des Propheten?

Die Auseinandersetzung mit der Fehlbarkeit der eigenen vermeintlich diktierten Texte ist zumindest von Lorber und Dudde bekannt. Da einige frühe Predigten von Dudde verschollen sind, wird dies mit deren Qualität begründet, die Gott nicht genügend fand. Das muß aber nicht zwangsläufig bedeuten, daß sie auch falsch waren. Dennoch beschrieb Dudde einen Einfluß des Verstandes auf die niedergeschriebenen Texte.

Aber wie kann das sein? Gab es doch kein klares Diktat durch Gott, das einfach nur niedergeschrieben werden mußte? Ob es dieses Problem schon bei alttestamentarischen Propheten gab?

4.3. Welche Schlußfolgerungen erlaubt die Bejahung zeitgenössischer Theologie bei Lorber?
Beitrag Verfasst: Mo 31. Dez 2012, 15:10
  Betreff des Beitrags:  Re: Wie entsteht "wahre Schrift"?  Mit Zitat antworten
Drei Bibelpassagen für die Materialsammlung:
Zitat:
Der Prophet aber, der sich vermißt, ein Wort zu reden in Meinem Namen, das Ich ihm nicht geboten habe zu reden, und der im Namen anderer Götter redet, derselbe Prophet soll sterben. Und wenn du sprichst in deinem Herzen: Wie sollen wir erkennen das Wort, das Jehovah nicht zu ihm geredet hat? Was der Prophet im Namen Jehovahs reden wird, und das Wort geschieht nicht und kommt nicht, das ist das Wort, das Jehovah nicht geredet hat. Mit Vermessenheit hat es der Prophet geredet. Laß dir vor ihm nicht bange sein!

5. Mo 18,20ff
Zitat:
Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Rüge, zur Besserung, zur Zucht in der Gerechtigkeit, Auf daß der Mensch aus Gott vollkommen zu jeglichem guten Werk geschickt sei.

2. Tim 3,16f
Zitat:
Geliebte, glaubt nicht jeglichem Geiste, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen. Daran erkennt den Geist Gottes: Jeder Geist, der da bekennt, daß Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, ist von Gott; Und ein jeglicher Geist, der Jesus Christus nicht als ins Fleisch gekommen bekennt, der ist nicht von Gott, und das ist der

1. Jo 4,1ff

Und eine These: Wer als Christ kritisch betrachtete christliche Schriften leichtfertig abweist, der tut das in der Regel, weil er Menschen als glaubhaft kennt, von denen er vermutet, daß sie diese anderen Schriften ablehnen würden. Diese Menschen sind oft nicht frei zu urteilen aufgrund ihrer menschlichen Loyalitäten.

Weswegen nimmt eigentlich kaum ein Christ die Passage des dritten Zitats wörtlich und stattdessen eine Menge die erste, die sich auf den Bund mit Israel bezieht?
Beitrag Verfasst: So 30. Dez 2012, 23:44
  Betreff des Beitrags:  Wie entsteht "wahre Schrift"?  Mit Zitat antworten
Diese Frage erscheint mir zentral. Schon vor einigen Jahren hatte ich hier versucht darüber zu debattieren, jedoch ging niemand in geeigneter Weise darauf ein.

Wie kommt es zu anscheinend sachlich fehlerhaften Darstellungen in Offenbarungen, seien es Jesusworte aus der Bibel oder aus Neuoffenbarungen? Müßte Gott es nicht besser wissen? Und wenn manches nicht richtig ist, wie kann man denn wissen, was richtig ist?

Ein erster Einstieg in diese Debatte:
Zitat:
Und Gott diktierte?

Die Bibel behauptet von sich, Gottes Wort zu sein. Das erklärt noch nicht, wie sie Gottes Wort geworden ist. Schließlich ist sie nicht als Ganzes vom Himmel gefallen, sondern wurde von Menschen über einen großen Zeitraum hinweg geschrieben. Diese Menschen gehörten wiederum zu einer bestimmten Kultur und hatten ihre eigene Persönlichkeit. Sie waren nicht perfekt – weder in dem, was sie taten noch in dem, was sie wussten. Wieso können die Worte dieser begrenzten Menschen dann göttliche Autorität besitzen?

Christliche Theologen versuchen seit Jahrhunderten diese Frage zu beantworten. Folgende Modelle sind dabei entstanden:

Die Verbalinspiration: Nicht nur die inhaltlichen Zusammenhänge und die Autoren der Bibel sind von Gott inspiriert, sondern auch die Worte selbst. Die ganze Bibel wird als vollkommenes, fehlerfreies und verbindliches Wort Gottes verstanden.

Die Personalinspiration: Hier ist der Autor eines biblischen Buches von Gottes Geist erfüllt. Gott machte ihn dazu fähig, etwas über Gott oder den Glauben zu sagen, ohne dass alles, was er schreibt, vollkommen sein muss. Der Mensch ist inspiriert und nicht zwangsläufig der gesamte Inhalt seiner Botschaft.

Die Realinspiration: Bei diesem Modell sind es die großen thematischen Zusammenhänge eines biblischen Buches, die inspiriert sind und nicht der Autor oder der Wortlaut. Was für den Glauben nicht zentral ist, ist auch nicht notwendigerweise von Gottes Geist inspiriert.

Die Verbalinspiration ist das älteste Modell. Kirchenvätern wie Origenes oder Augustinus und - nach der Auffassung mancher Kirchenhistoriker - auch Calvin vertreten sie. Auch heutige Theologen vertreten diese Ansicht (vgl. die Chicago Erklärung 1978). Wenn Jesus sagt, dass kein I-Punkt vom Gesetz vergehen wird, kann das ebenfalls so verstanden werden (Matthäus 5,17-19; Johannes 10,35).

Bis zur Aufklärung erklärte die Verbalinspiration die Frage nach der Herkunft der Bibel. Allerdings ging man selbst da davon aus, dass der Autor und die thematischen Aussagen von Gott inspiriert waren. Das Zusammenwirken zwischen Gottes Geist und dem Autor wurde dabei meistens so gesehen: Der Autor ist mit seiner Persönlichkeit und seinem ganzen Bewusstsein daran beteiligt, wenn er auf Gott hört und die Worte aufschreibt. Trotzdem sind die Botschaft und das Wirken des Heiligen Geistes wichtiger als die Person selbst.

Das göttlich – menschliche Buch

Vor allem während der Aufklärung wurde die Verbalinspiration mehr und mehr hinterfragt. Theologen wie Schleiermacher, Rothe oder Tholuck gingen dazu über, nur noch die Personal- oder Realinspiration zu vertreten. Man sah nicht mehr die gesamte Bibel als Gottes verbindliche Botschaft an den Menschen an. Heute ist die Bibel für viele Theologen nicht mehr Gottes Wort. Sie enthält nur noch Worte Gottes an den Menschen.

Ein Leser, der so an die Bibel herangeht, muss selbst herausfinden, was darin von Gott inspiriert ist und was nur menschliche Meinung widerspiegelt. Die eigene Einschätzung und der momentane Stand der Wissenschaft entscheiden darüber, welche Aussagen der Bibel von Gott sind und welche von fehlbaren Menschen kommen. Nur die göttlichen Aussagen sind weiterhin gültig und verbindlich. Die menschlichen sind nur zeit- und kulturbedingte Dokumente. Wenn man die Bibel so versteht, hat es den Vorteil, dass sie nicht in einem scheinbaren Spannungsverhältnis zur Wissenschaft steht.

Der Nachteil daran ist: Es ist stark von der Meinung des einzelnen Lesers abhängig, ob eine biblische Aussage gültig ist oder nicht. Je stärker dieser Relativismus ausgeprägt ist, desto ungenauer wird auch das, was man über Gott sagen kann. Alles, was nicht logisch oder wissenschaftlich nachvollzogen werden kann, wird mit einem Fragezeichen versehen. Aus diesem Grund lehnen es manche Theologen heute ab, weiterhin an zentralen christlichen Aussagen, wie etwa der Auferstehung Jesu festzuhalten.

Viele Christen und Theologen wie Gerhard Maier, Helge Stadelmann oder Armin Sierszyn gehen andererseits auch heute davon aus, dass die ganze Bibel Gottes Wort ist. Sie nehmen das Selbstverständnis der Bibel ernst und halten daran fest, dass Gott sich in der Bibel verbindlich und zuverlässig offenbart hat. Das gilt für sie auch für naturwissenschaftliche und historische Aussagen der Bibel - wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen.

Der Grund dafür ist zum einen, dass sie persönlich erlebt haben, dass Gott durch die Bibel spricht. Dadurch ist umgekehrt das Vertrauen gewachsen, dass die Bibel Gottes Wort ist. Das bedeutet nicht, dass diese Christen auf alle Fragen und Unklarheiten ein Antwort hätten. Manches lässt sich mit der Hilfe von Bibelkommentaren, Bibellexika und Sachliteratur klären, anderes bleibt offen. Dieser Zusammenhang von Vertrauen und Erkennen ist nach christlichem Verständnis zentral, wenn man die Bibel - und durch sie Gott - besser verstehen möchte. Wer die Bibel trotz seiner Fragen ernst nimmt und anfängt, nach ihren Aussagen zu leben, erlebt, wie er Gott dabei begegnet und wie sich sein Leben dadurch verändert.

Zum anderen erklären sich diese Christen und Theologen die Inspiration der Bibel vor allem dadurch, dass Gott sie bewirkt hat: Wenn Gott Dinge machen kann, die sich unserem Verstand entziehen, dann kann er sich auch in einem Buch offenbaren, ohne dass wir genauen nachvollziehen können, wie das geschehen ist. Ähnlich wie bei der Menschwerdung Gottes: Jesus Christus ist nach christlicher Überzeugung Gott und Mensch in einer Person, ohne dass man dabei seine göttliche und seine menschliche Natur voneinander trennen könnte. Auch als Mensch blieb er fehler- und schuldlos. So wird auch die Bibel als göttlich-menschliches Buch verstanden. Gott hat durch seinen Geist die menschlichen Autoren geführt und dabei auf die Inhalte so geachtet, dass sie zuverlässig und ohne Fehler sind.

Wie Feuer und Wasser? Die Bibel und die Wissenschaft.

Wer die Bibel uneingeschränkt als Gottes Wort ansieht, muss sich die Frage stellen, wie eine solche Meinung zu heutigen geschichtlichen und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen passt. Das Spannungsverhältnis zwischen dem Schöpfungsbericht im ersten Buch Mose und der Evolutionstheorie ist ein Beispiel dafür. Historische Ausgrabungen bestätigen biblische Texte zwar oft, scheinen sie manches Mal aber auch zu widerlegen. Auch die biblischen Texte selbst scheinen Widersprüche zu enthalten, z.B. die Berichte in den Evangelien.

Folgende Überlegungen bieten dafür Lösungsansätze, ohne auf Einzelfragen einzugehen:

Die biblischen Texte haben nicht den Anspruch, naturwissenschaftliche oder geschichtliche Fachdokumente zu sein. So berichten die Autoren der Evangelien nicht in einer lückenlosen, chronologischen Biographie über Jesus. Ihr Hauptziel ist es, ihn als den Sohn Gottes und Retter der Menschen darzustellen. Sie legen in ihren Berichten unterschiedliche Schwerpunkte und sprechen verschiedene Zielgruppen an. Der Schöpfungsbericht gibt eine sehr geraffte Zusammenfassung von Gottes Schöpfungshandeln. Seine Hauptabsicht ist es, Gott als den Schöpfer vorzustellen und dem Menschen eine Antwort auf die Frage nach seinem Woher zu geben. Ihm kommt es nicht darauf an, einen naturwissenschaftlich exakten Bericht abzuliefern oder heutige, wissenschaftliche Sprache zu verwenden.

Auch wenn die Hauptabsicht der Texte eine theologische ist, sind die historischen oder naturwissenschaftlichen Aussagen darin nicht gleich zweitrangig oder gar falsch. Denn die verschiedenen Aspekte hängen eng zusammen. Wenn ein Text im naturwissenschaftlichen Bereich nicht stimmt, wird auch die theologische Aussage schwammig. Ist Jesus zum Beispiel nie von den Toten auferstanden, stellt sich die Frage, ob die biblische Aussage stimmt, dass wir Menschen generell nach dem Tod auferstehen (vgl. 1. Korinther 15,1-19). Die biblischen Texte nehmen sich außerdem gegenseitig in ihren historischen und naturwissenschaftlichen Aussagen ernst (vgl. Matthäus 19,4-6; Lukas 1,1-4). Wissenschaftler, die die Bibel als zuverlässig ansehen, versuchen deswegen naturwissenschaftliche und historische Belege zu finden, die die Zuverlässigkeit der biblischen Berichte stützen. Der Informatiker Werner Gitt und der Ägyptologe Kenneth A. Kitchen sind ein Beispiel dafür.

Wissenschaftliche Annahmen sind immer wieder neueren Erkenntnissen unterworfen und müssen an diese angepasst werden. Das gilt auch im Zusammenhang mit biblischen Berichten: Von dem Volk der Hethiter war lange Zeit historisch nichts bekannt (vgl. Josua 1,4). Einige Wissenschaftler sahen darin die Meinung bestätigt, dass die Bibel unzuverlässig sei - schließlich berichtet sie von einem Volk, das es niemals gegeben hat. Bis 1905 die Hauptstadt dieses einst großen Reiches gefunden wurde. Weiter ist zu bedenken, dass kein Wissenschaftler völlig objektiv arbeitet. Er bringt Grundannahmen mit, die seine Schlussfolgerungen beeinflussen. Wissenschaftliche Forschung hängt immer auch von der Subjektivität des Wissenschaftlers und von gängigen Theorien ab. Sie sollte deswegen nicht allzu schnell absolut gesetzt werden. Manchmal finden sich mit der Zeit Lösungen auf Fragen, die zuvor unlösbar schienen.

Ein entscheidender und letzter Punkt ist die Frage, welche wissenschaftlichen Methoden man an die Bibel anlegen kann. Da es sich bei der Bibel zuerst um ein geschichtliches Dokument handelt, ist es ratsam, sie auch schwerpunktmäßig unter geisteswissentschaftlichen Aspekten zu betrachten. So wie man sich zum Beispiel einem Werk von Cicero sprachlich nähert, ist auch eine sprachliche Untersuchung der biblischen Texte möglich. Bei anderen Bereichen ist es schwieriger. Wer an die Bibel zum Beispiel auschließlich naturwissenschaftliche Methodik anlegt, wird den Texten nicht gerecht. Denn wenn sich in der Bibel wirklich Gott offenbart und auch beschrieben wird, wie er in die Geschichte eingreift, dann fehlt der natuwissenschaftlichen Beweisführung die Möglichkeiten, das festzustellen. Ein solches Handeln kann weder bewiesen noch widerlegt werden. Es bleibt eine Frage der persönlichen Glaubensüberzeugung, ob jemand einem solchen Bericht zustimmt oder nicht.

Zusammenfassung

Wie kann ich etwas über Gott erfahren, auf das ich mich verlassen kann? Das war die Ausgangsfrage. Die Bibel beantwortet diese Frage folgendermaßen: Die Schöpfung, Jesus Christus und sie selbst sind die Kommunikationsmittel, durch die Gott zu den Menschen spricht. Vor allem in der Bibel finden sich zahlreiche Aussagen darüber, wie Gott ist und was er mit meinem Leben zu tun hat. Deswegen ist dieses Buch für viele Christen die wichtigste Grundlage ihres Glaubens. Sie lesen sie, weil sie ihre Beziehung zu Gott vertiefen möchten und darin Orientierung für ihr Leben finden.

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Beitrag Verfasst: So 30. Dez 2012, 22:37

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